PGA Tour
Nach Willetts tragischem Drei-Putt: Weitere Albtraum-Finishes der Stars
20. September 2022 , Thomas Kirmaier
Ein Albtraum: Danny Willetts Drei-Putt aus einem Meter beim Auftakt der PGA Tour 2022/23 kostete den Engländer knapp 600.000 Dollar. Mit seinem Finish-Drama ist der Engländer nicht allein.
Was bitte war das? Danny Willett war beim Saisonauftakt der PGA Tour so nah dran am Sieg. Der Masters-Champion von 2016 hatte bei der Fortinet Championship in Nappa auf dem letzten Grün einen Putt aus gut einem Meter zum Sieg, schob ihn vorbei und verpasste auch den nächsten aus eigentlich sicherer Distanz und damit das Stechen. Ein Drei-Putt aus absolut machbarer Position? Der TV-Kommentator meinte dazu nur: „Ich weiß nicht, ob ich das, was ich da eben gesehen habe, glauben soll.“
In den USA nennen sie das Collapses of Golf, zu Deutsch: Zusammenbruch. Und wenn du auf der Tour nach 71 Löchern führst und dir dann so etwas passiert, dann ist das zwar irgendwie menschlich, aber auch tragisch. Willett meinte nach seinem Malheur, das dem Amerikaner Max Homa zu einem unverhofften Sieg verhalf: „So ein Finish ist natürlich enttäuschend. Aber so etwas passiert. Das muss ich abhaken und weitermachen.“ Ein Albtraum: Der Drei-Putt kostete Willett mal eben schlappe 568.000 Dollar.
Er ist nicht der Erste, der so ein tragisches Ende erleben musste. Solche unglaublichen Szenen hatte es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mal gegeben. Bei seinem einzigen Major-Triumph profitierte Willett sogar vom Katastrophen-Finale eines Kontrahenten: Damals, 2016, führte Jordan Spieth mit fünf Schlägen Vorsprung und es waren in Augusta nur noch neun Löcher zu gehen. Dann erlebte Spieth seinen Collapse, brach komplett ein und der Engländer Willett siegte.
Oder die Koreanerin I.K. Kim: Sie schob bei der Kraft Nabisco Championship 2012 einen Putt aus 30 Zentimetern auf dem allerletzten Grün vorbei und verpasste so ihren ersten Majorsieg. Oder Brandt Snedeker bei der BMW Championship 2009: Er leistete sich aus kurzer Distanz vier Putts und verpasste damit einen Spot in der Tour Championship. Oder Retief Goosen bei der US Open 2001: Der Südafrikaner verpasste seinen Putt aus 60 Zentimetern und gab den Sieg noch aus der Hand. Dustin Johnsons Einbruch bei der US Open 2010, Adam Scott (Open 2012), Phil Mickelson (US Open 2006), Greg Norman (Masters 1996) – viele der Großen erlebten ihr ganz persönliches Finish-Drama.
Was uns das jetzt sagen soll? Auch die Stars sind nur Menschen und eben keine Maschinen. Wenn der Normalo-Amateur auf dem letzten Grün den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gibt, ist das auch ärgerlich. Es bekommt nur keiner mit, weil eben keine Menschenmenge rundherum steht und keine zehn Kameras den tragischen Putt aus allen Winkeln einfangen. Diesmal hat es Willett erwischt – zum Auftakt der neuen Saison auf der PGA Tour. Bitter, aber es gibt Schlimmeres.
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