DMM AK 50

Bochum siegt erneut vor Hamburg


18. September 2022 , Christopher Tiess


Vier Titel in Folge: die AK 50 Herren des Bochumer GC scheinen unaufhaltsam. (Foto: C&V Sport Promotion)
Vier Titel in Folge: die AK 50 Herren des Bochumer GC scheinen unaufhaltsam. (Foto: C&V Sport Promotion)

An einem von Gewitter, Hagel und Regen geplagten Finaltag machen die AK 50 Herren des Bochumer GC die Sensation perfekt und erspielen gegen den Hamburger GC den vierten Meistertitel in Folge. Bronze geht an den GSV Düsseldorf.

Wiesbaden. Eines war schon zu Beginn der diesjährigen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften AK 50 der Herren klar: dieses Turnier ist nichts für Komfortorientierte. Denn das derzeitige hamburgische Wetter katapultierte die 16 Teams mitten in den tiefsten Herbst. Der dritte und damit letzte Turniertag sollte keine Ausnahme sein. Der Wind war stark bis stürmisch. Und obwohl am Vormittag noch die Sonne schien, platzte nur wenige Minuten später ein heftiger Regen und Hagelsturm auf den Turnierplatz des Hamburger GC nieder. 

Um 10:44 Uhr musste das Turnier wegen Gewitter unterbrochen werden und erst eineinhalb Stunden später ließ sich der Wettbewerb wieder starten. Doch da gingen lediglich noch die vier Mannschaften zurück auf die Anlage, die um Medaillenplätze spielten. Denn der GC Hösel und GC Syke hatten ihr Match um Platz 15 bereits regulär beendet. Und alle weiteren Begegnungen wurden als Unentschieden gewertet.

Ein heftiger Hagelschauer setzte den Spielern am Finaltag zu. (Foto: Thomas Köhler)
Ein heftiger Hagelschauer setzte den Spielern am Finaltag zu. (Foto: Thomas Köhler) | ©

Dejavu für Falkenstein

Bei den vier Mannschaften, die um die Podestplatzierungen spielten, wurde eine Verkürzung auf neun Loch diskutiert. Letztendlich blieb es aber bei den 18 Loch - und auch das Tageslicht hielt lange genug. Nur die Sonne ließ sich immer wieder von heftigen Regenschauern unterbrechen. Doch diese Bedingungen waren für alle vier Teams gleich und die Entscheidungen fielen in bester sportlicher Manier auf dem Platz.

Für die Gastgeber des Hamburger GC fühlte sich die Meisterschaft bislang an wie im Vorjahr. Immerhin waren die Gegner der Matchplay-Phase voll und ganz dieselben wie in 2021. Das alleine bereitete den Falkensteinern noch keine Kopfschmerzen, solange denn das Endergebnis nicht so ausfällt wie im Vorjahr. Damals unterlagen sie knapp auf dem letzten Grün. Doch der Wunsch der Hamburger blieb unerhört - und die Neuauflage des Finales 2021 setzte sich bis zum Ergebnis fort: 3:2 lautete das Endergebnis damals wie heute. Und die Sieger kommen aus Bochum.

Die einzige frühe Entscheidung war der Punkt aus dem Vierer. Christian Schabram und Thorsten Brümmer (Bochumer GC) blieben ihrer Serie treu und holten im dritten Matchplay ihren dritten Sieg. Mit 5&4 entließen sie die Hamburger Kai Flint und Michael Kiefer früh von deren eigenen Platz. Die nächste Entscheidung fiel zugunsten der Gastgeber aus: Philipp Dous (Hamburger GC) erspielte sich ein 2&1 gegen Waldemar Krüger (Bochumer GC). Und auch der dritte zu vergebene Punkt ging an Hamburg, als der reguläre Hamburger Mannschafts-Kapitän Marcus Schuldt den starken Ulrich Schulte mit 2&1 bezwang.

Enges Matches überall

Die vierte Entscheidung fand in der hintersten Spielgruppe statt. Hier war Veit Pagel (Hamburger GC) gegen den Bochumer Top-Spieler Ekkehart Schieffer unterwegs. Wie so viele der anderen Partien, wog auch diese lange hin und her. Erst in der Spätphase des Turniers gelang es den Bochumern, die Initiative an sich zu reißen. Und auch in dieser Partie lag Schieffer lange zurück, bevor er letztendlich per 3&2 den Erfolg verbuchen konnte. 

Heute wie damals war der Vergleich also so knapp, dass die Entscheidung erst in der letzten noch laufenden Partie auf dem 18. Grün fiel. Dieses Mal standen sich Hamburgs Top-Spieler Christian Domin und der Bochumer Martin Großekathöfer gegenüber. Am Abschlag von Bahn 16 lag das Match ausgeglichen, doch dann gewann Großekathöfer diese Bahn. Domin hat mit einem Eagle auf Bahn 17 das All Square wieder erreicht und die beiden Spieler gingen mit erneut ausgeglichenem Spielstand auf die 18. 

Domins Abschlag gelingt jedoch nicht optimal und der Hamburger ist in der Folge erst mit dem dritten Ball auf dem Grün. Großekathöfer kann seinen Ball bereits mit dem zweiten Schlag dorthin befördern und hatte - als Erster spielend - einen Birdie-Putt aus zirka sieben Meter Entfernung vor sich. Diesen lochte er souverän zum Lochgewinn und damit zum Turniersieg seiner Bochumer.

Großekathöfer lässt die Runde Revue passieren: „Es war eine absolut ausgeglichene Partie. Wir haben ja auch schon in Gütersloh gegeneinander gespielt. Das ist ja mein alter Heimatplatz und damals hat Christian Domin 1auf gewonnen. Ich hatte heute einen heißen Putter und das hat sehr geholfen, denn im Grunde war Domin durch seine Spielstärke und seinen Heimatplatz im Vorteil. Es war im Übrigen eine sehr angenehme, freundschaftliche und faire Runde und wir haben hier in Falkenstein auf absolut fantastischen Grüns gespielt.“

Großzügige Gastgeber - top gepflegter Platz

Einmal mehr lautete der Endstand zwischen diesen beiden großen Senioren-Mannschaften 3:2 für Bochum. Matthias Boje, der die Hamburger für das Turnier als Kapitän betreute, meint: „Es ist immer schade, wenn man zuhause ein Finale verliert. Und es war wirklich so unglaublich knapp. Aber die Bochumer waren das entscheidenden Quäntchen besser und da gratulieren wir auch herzlich. Trotzdem kann ich aber auch sagen: unsere Jungs haben wirklich ein gutes Turnier gespielt.“

Und der Bochumer Ekkehart Schieffer sagt: „Es war ganz eng und bei so einem Spielstand ist dann immer auch Glück und Dusel dabei. Manchmal ist es nur ein Schlag, der am Ende den Ausschlag gibt. Und wenn man fair ist, muss man sagen: der GSV, Wendlohe und Falkenstein hätten den Titel ebenfalls verdient. Nächstes Jahr kann es auf jeden Fall anders aussehen und dann darf man sich auch nicht wundern, dass es bei uns mal nicht zum Sieg reicht.“

Und Schieffer ergänzt: „Was man in jedem Fall sagen muss: Falkenstein war ein sehr großzügiger Gastgeber. Und der Platz war in einem traumhaften Zustand. Gerade in Anbetracht dieses Wetters war er einfach toll und top gepflegt. Das kann man den Hamburgern gar nicht groß genug anrechnen. Im Übrigen waren auch die Zuschauer sehr fair und haben bei jedem guten Schlag Beifall geklatscht - egal ob er von einem Falkensteiner gespielt wurde oder von einem anderen Spieler.“

Im Spiel um Platz drei führt der GSV Düsseldorf einen 3,5:1,5 Sieg über den GC Hamburg-Wendlohe herbei - auch die Neuauflage dieses kleinen Finales hat also denselben Sieger wie im Vorjahr.