Plätze
Surreys Beste: Meisterwerke mit royalem Flair
8. August 2023 , Thomas Fischbacher
In Surrey und Berkshire tummeln sich einige der schönsten Plätze Englands. Wir haben fünf absolute Klassiker unter die Lupe genommen und geschaut, was das Greenfee dort kostet.
Die gut eine Millionen Einwohner der Grafschaft Surrey haben bei der Auswahl der Golfplätze die Qual der Wahl. Kaum eine andere Region auf den britischen Inseln oder sonstwo in Europa hat eine ähnliche Dichte an erstklassigen Möglichkeiten, um auf die Runde zu gehen.
Dabei profitieren viele Plätze des Countys im Westen Londons vom sandigen Boden der Heidelandschaften. Drainage ist aufgrund dieser besonderen Beschaffenheit des Untergrunds an vielen Orten fast nicht nötig. Ab dem 19 Jahrhundert nutzten berühmte Architekten wie Harry Colt oder Willie Park junior die perfekten Gegebenheiten und konzipierten Golfplätze in die Landschaft, die es zu Weltruhm geschafft haben.
Fünf Top-Golfplätze in Surrey und Berkshire:
5. Camberley Heath
Der große Harry Colt ist bekannt für Meisterwerke wie Pine Valley oder Royal Portrush, aber eines seiner früheren Werke weiß ebenfalls zu überzeugen. Der Heathland-Kurs schlängelt sich durch den Wald und gehört mit einer Gesamtlänge von 5852 Metern (Par 71) nicht zu den längsten der Region. Bereits in den 20er-Jahren trug die Royal Military Academy hier Golfturniere aus. Am Wettbewerb der Generäle gegen die Admirale im Jahr 1929 nahm der spätere König King Edward VIII., Onkel von Elisabeth II., teil. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten bis 2015 präsentiert sich der Platz in bester Verfassung und ist dem frühen Layout eines der bekanntesten Architekten der Goflwelt treu geblieben.
- Greenfee: Gäste nur Montag-Donnerstag – 98 Pfund Sterling
4. Wentworth West Course
Der West Course von Wentworth ist definitiv der bekannteste Kurs der Region. Hier hat die European Tour ihren Hauptsitz und trägt alljährlich die stets prominent besetzte BMW PGA Championship aus. 1953 war der ursprünglich von Harry Colt kreierte Heathland-Kurs in Virginia Water sogar Austragungsort des Ryder Cups. In den vielen Villen an den Rändern der Spielbahnen hausten Stars wie Elton John, Eddie Jordan, Bruce Forsyth oder Ernie Els. Letzterer baute den Kurs mit seiner Design-Firma ab 2014 um. Die Änderungen, unter anderem deutlich tiefere Grün- und Fairwaybunker, stießen bei den Tour-Kollegen nicht nur auf Begeisterung.
- Greenfee: nur auf Einladung
3. St George’s Hills
Die 27-Löcher-Anlage von St George’s Hills (eröffnet 1913) entstammt ebenfalls der Feder von Harry Colt. Was den Platz von einigen anderen in der Region unterscheidet, ist das durchaus hügelige Gelände, an dessen höchstem Punkt das schlossähnliche Clubhaus thront. Die Schleifen Rot und Blau bilden den Hauptkurs, die grüne Schleife kam später hinzu und bietet eine etwas kürzere Herausforderung. Das Estate mit zahlreichen Luxus-Immobilien verfügt neben dem legendären Golfclub über zahlreiche Tennisplätze und gehört zu den teuersten und exklusivsten Wohngegenden des Landes.
- Greenfee: Gäste nur MIttwoch- und Donnerstagnachmittag: 225 Pfund Sterling
2. Walton Heath: Old Course
Auch die Geschichte von Walton Heath ist eng mit dem britischen Königshaus und der Politik verbunden. König Edward VIII. war einst Kapitän des Anfang des 20 . Jahrhunderts von Herbert Fowler gegründeten Golfclubs, der neben dem Old über einen New Course verfügt. Auch Winston Churchill war Mitglied und drehte im Süden Londons einige Golfrunden. Kennzeichen des Platzes, der sich durch den Wald und die Heide schlängelt, ist der harte, sandige Boden, der viele Schläge erfordert, die man sonst nur auf Linksplätzen benötigt. Auch die Turniergeschichte des Platzes ist eindrucksvoll: 1981 fand hier der Ryder Cup statt, 2011 kamen die besten Senioren weltweit zur Senior Open und 2023 wird die Weltspitze der Damen zur Womens British Open nach Walton Heath reisen.
- Greenfee (Hauptsaison): 240 Pfund Sterling (Montag-Donnerstag), 265 (Freitag und Wochenende)
1. Sunningdale: Old Course
Kein Platz in Surrey und Berkshire ist älter als der Old Course in Sunningdale, und wohl keiner ist noch besser. Willie Park junior entwarf den Platz, der bereits in seinen Anfangsjahren prominente Turniere austrug und noch heute als absolutes Meisterwerk gilt. Die amerikanische Golflegende Bobby Jones qualifizierte sich einst in Sunningdale für die Open Championship 1926. Nach seinen Runden von 66 und 68 Schlägen sagte er: "Ich wünschte, ich könnte diesen Platz mit nach Hause nehmen." Bemerkenswert: Turniersiegerin Karen Stupples begann ihre Finalrunde bei der Womens British Open 2004 mit Eagle und Albatross. Neben dem Old Course gilt auch der New Course (Designer Harry Colt, Eröffnung 1926) der Anlage als einer der besten des Landes.
- Greenfee (Hauptsaison): Gäste nur Montag-Donnerstag – 325 Pfund Sterling