DMM AK 30

Knapper Sieg für Falkenstein


11. September 2022 , Christopher Tiess


Starke Saison für Falkenstein: der Hamburger GC holt auch den Titel der DMM AK 30 Damen an die Elbe. (Foto: C&V Sport Promotion)
Starke Saison für Falkenstein: der Hamburger GC holt auch den Titel der DMM AK 30 Damen an die Elbe. (Foto: C&V Sport Promotion)

In einem engen Spiel um die Deutsche Meisterschaft gewinnen die AK 30 Damen des Hamburger GC gegen den Münchener GC mit 3:2. Das Match um Bronze entscheidet der GC Hösel mit einem Sieg gegen den Berliner GC Gatow für sich.

Wiesbaden. Das Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften AK 30 der Damen war genau so, wie es sich für ein Turnier dieser Güte gehört: sportlich stark und unfassbar spannend. Jedes einzelne Match wurde bis zur Entscheidung gespielt und der Ausgang blieb bis zum letzten Putt offen. In der Tat war der Münchener GC mit einem unheimlich starken Team vor Ort. Mit Tanja Morant, Silvia Wilms, Vicki Troeltsch und Nicola Janssen (ex Roessler) standen alleine vier Spielerinnen der 1. Damen-Bundesligamannschaft im Aufgebot der Süddeutschen. Da können selbst die gut aufgestellten Falkensteiner nicht mithalten. Zumindest auf dem Papier.

Hanseaten im Glück

Doch die Hamburger Jungseniorinnen konnten mit einer frühen Entscheidung im Vierer vorlegen: mit einem 5&4 holten Dorothee Graff-Dehne und Fenja Fehlauer (Hamburger GC) ihren Punkt gegen Petra Himmel und Jessica Lindlau (Münchener GC). Dann wurde es allerdings schon eng. Denn Ulrike Tidow (Hamburger GC) verlor ihren Punkt per 3&2 Niederlage an Vicki Troeltsch (Münchener GC). Und auch die Münchenerin Silvia Wilms konnte gegen Franziska Ellis (Hamburger GC) mit 2&1 punkten. Der Vorteil lag somit bei den Süddeutschen, die nach dem verlorenen Final-Stechen des letzten Jahres gehörigen Hunger auf den diesjährigen Titel hatten.

Doch noch war nichts entschieden. Weiter vorne gingen Sabrina Lorf (Hamburger GC) und Tanja Morant (Münchener GC) all square auf die 18. Spielbahn. Lorf kann die Bahn für sich entscheiden und gewinnt mit 1auf. Der Punkt geht an Hamburg und es steht nun insgesamt 2:2. Alle Blicke wandern somit zur letzten noch laufenden Partie. Hier spielt Franca Fehlauer-Lutter (Hamburger GC) gegen Nicola Janssen (Münchener GC). Als die Beiden an den letzten Abschlag gehen, führt die Hamburgerin mit 1auf. Janssen muss angreifen, kann das Loch aber nicht gewinnen - es wird geteilt. 

Fehlauer-Lutter kann ihre knappe Führung somit behaupten - und das bedeutet automatisch den Sieg für den Hamburger GC. Das Endergebnis lautet 3:2 für die Norddeutschen. Der Hamburger Kapitän Stephan Blume ist begeistert: „Es war in der Tat sehr knapp - und superspannend. Die entscheidenden Matches wurde beide auf der 18 entschieden. Ich bin megastolz auf die Truppe - das Team hat stark gespielt und wir hatten untereinander eine großartige Stimmung. Vor allem aber, dass die Damen in der entscheidenden Phase so cool waren - das ist klasse.“ 

Und Franziska Ellis ergänzt: „Es hätte schnell auch anders herum ausgehen können. Wir hatten heute das Glück auf unserer Seite.“ Der Titelgewinn der Falkensteiner bedeutet gleichzeitig auch eine weitere Vizemeisterschaft für die ambitionierten Damen des Münchener GC. Nach dem knapp verpassten Titel des Vorjahres müssen sich die sympathischen Süddeutschen nun mindestens ein weiteres Jahr gedulden, bis sie wieder nach der Krone greifen können.

Hösel mit Lerneffekt

So knapp die Entscheidungen im Spiel um Gold waren, so deutlich ging es wiederum im Match um Platz drei zu. Hier standen sich der Berliner GC Gatow und der GC Hösel gegenüber. Auf dem Weg zum kleinen Finale hat Gatow zunächst den GC Neuhof geschlagen und musste dann gegen den Hamburger GC eine Niederlage einstecken. Die Rheinländerinnen hingegen spielten sich mit einem Sieg gegen den Stuttgarter GC Solitude ins Halbfinale. Dort erwartete sie das harte Los namens Münchener GC. 

Im Spiel um Platz drei haben die beiden Teams durchweg vorzeitige Entscheidungen erzielt. So konnten der Gatower Vierer Constanze Mann/ Nicole Kunz ein beeindruckendes 8&7 gegen Gabi Dietrich/ Nina Rowek erzielen. Doch in den Einzeln drehte sich das Blatt zugunsten der Höseler Damen. Nina Birken holte ihren Punkt gegen Tabea Klang mit 4&3. Denise Holschbach siegt gegen Diana Karwelat mit einem klaren 5&4. Und Katharina Schallenberg führt mit einem weiteren 5&4 gegen Leonie Reuter die Entscheidung herbei. Daran kann auch das 3&1 von Franziska Loye gegen Nicol Elshoff nicht mehr ändern. Das Endergebnis lautet 3:2 für den GC Hösel. 

Die Höseler Kapitänin Silke Rothkamm und ihre Co-Kapitänin Christiane Maser-Huss resümieren zufrieden und zugleich selbstkritisch: „Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis, denn unsere Zielsetzung war schon eine Medaille. Das Viertelfinal-Match war wichtig, um überhaupt in die Medaillenränge zu kommen. Aber das Halbfinale am gestrigen Nachmittag war natürlich schwer. Heute hatten wir uns vorgenommen, die Punkte vor allem hinten zu holen - und das ist uns auch gelungen. Es war eine tolle Teamleistung. Wir haben aber auch gesehen: wir haben noch Potenzial nach oben. In jedem Fall haben wir im Halbfinale wieder viel gelernt.“

Die frisch gebackenen Bronze-Gewinner möchten sich zudem mit einem Lob an die Gastgeber des Westfälischen GC Gütersloh wenden: „Der Platz war wirklich toll und in einem super Zustand. Das Turnier hatte ein tolles Ambiente und eine wirklich erstklassige Orga. Wir haben uns sehr gefreut, hier spielen zu können.“