DMM AK 30

Hösel holt den Pokal


11. September 2022 , Christopher Tiess


Abgang mit einem Sieg: Die Jungsenioren des GC Hösel verabschieden Christoph Rösen mit einer gewonnenen Meisterschaft in den Senioren-Kader. (Foto: privat)
Abgang mit einem Sieg: Die Jungsenioren des GC Hösel verabschieden Christoph Rösen mit einer gewonnenen Meisterschaft in den Senioren-Kader. (Foto: privat)

In einem klaren Finalmatch der DMM AK 30 Herren siegt der favorisierte GC Hösel gegen die Underdogs des GC Hamburg-Holm. Das Spiel um Platz drei entscheiden die Gastgeber des GK Braunschweig sensationell für sich und gewinnen damit Bronze.

Wiesbaden. Die Finalbegegnung bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften AK 30 der Herren lautete GC Hösel gegen den GC Hamburg-Holm. Diese Zusammenstellung kam für viele Beobachter des Turniers unerwartet. Und doch war es erfrischend, die Jungsenioren von der Elbe so schnurstracks durch die Ränge marschieren zu sehen. Mit einem starken Sieg gegen die amtierenden Meister aus Frankfurt sowie einem gewonnenen Stechen gegen die ambitionierten Herren des G&LC Berlin-Wannsee haben sich die Holmer für den großen Showdown qualifiziert. 

Für die Norddeutschen, die das erste Mal überhaupt beim Bundesfinale der DMM AK 30 dabei sind, darf das gesamte Turnier bis hierhin als herausragender Erfolg gesehen werden. Immerhin, im Norden sind die Holmer keineswegs ein unbeschriebenes Blatt - gerade nachdem sie zweimal Hamburger Meister geworden sind. Und doch wissen Sie um das Leistungsniveau, mit dem auf der nationalen Bühne gespielt wird. Und mit dem GC Hösel haben die Hansestädter ein echtes Kaliber vor sich.

Denn der GC Hösel hatte mit dem Turnier und dem eigenen Abschneiden im Vorjahr noch eine Rechnung offen. So sagt Dirk Mettler, Kapitän der Höseler Jungsenioren: „Letztes Jahr haben wir im Halbfinale ärgerlich verloren und sind nicht ins Finale gekommen. Und dann haben wir auch noch das Spiel um Platz drei auf so ärgerliche Weise verloren. Das sollte uns nicht nochmal passieren. Wir wollten, dass das Ding in diesem Jahr auf jeden Fall nur über den GC Hösel geht.“

Hösel stark fokussiert

Der langen Rede kurzer Sinn: die Höseler sollten ihre Vorstellung vom Lauf der Dinge tatsächlich durchsetzen können. In keinem einzigen der fünf Final-Matches lagen sie zurück. Der Vierer Rösen/Sperling (GC Hösel) gewann 3&2 gegen Pekrun/Mehmel (GC Hamburg-Holm). Michael Blömacher (GC Hösel) holte seinen Punkt gegen Kim Sierts (GC Hamburg-Holm) mit 4&3. Und Marcel Zillekens (GC Hösel) hatte es besonders eilig: er schickte seinen Gegenspieler Leif Erik Stüdemann (GC Hamburg-Holm) mit einem 7&6 zurück ins Clubhaus. 

Die beiden weiteren Partien zwischen Ulrich Holschbach (GC Hösel) und Eduard Martinez (GC Hamburg-Holm) sowie Yannick Sieben (GC Hösel) und Timo Neuhäußer (GC Hamburg-Holm) wurden beim Stand von all square bzw. 3auf für Hösel geteilt, als der Sieg der Rheinländer feststand. Der Endstand lautet 4:1 und die Höseler, die vor wenigen Jahren noch die Dauer-Gastgeber der DMM AK 30 waren, erfüllen sich mit dem Titelgewinn einen Wunsch, der ihnen gerade in diesem Jahr am Herzen lag. 

So sagt Dirk Mettler: „Wir sind angereist, um unter die ersten Drei zu kommen. Und wenn Du das Glück hast, im Finale zu spielen, willst Du das Ding auch eintüten. Wir waren in diesem Jahr viel fokussierter als letztes Jahr. Wir haben uns gestern beim Abendessen gesagt: wir wollen das Ding holen und wir werden von Beginn an Druck machen und aggressiv spielen. Dann sind die Jungs heute morgen aufgestanden und Du hast gesehen: die Jungs, die wollen! Wir haben das wirklich ernst genommen. 

Wir waren auch in ziemlich optimaler Besetzung vor Ort. Vor allem war uns aber auch eines wichtig: dies ist die letzte AK 30 Meisterschaft für unseren Christoph Rösen. Denn der wechselt in die AK 50. Christoph hat sich gewünscht, den Titel hier holen zu können und war in der Vorbereitung sehr fokussiert. Wir freuen uns, dass das geklappt hat - und wenn ich ehrlich bin, ist das für uns schon sehr emotional.“

Braunschweig - der heimliche Gewinner

Und auch wenn im Finale doch noch eine Niederlage dazukam: die frisch gebackenen Vizemeister freuen sich über ihr Abschneiden in diesem Turnier ebenfalls. So sagt Tom-Oliver Sieverts, Kapitän des GC Hamburg-Holm: „Für uns ist diese Medaille auf jeden Fall ein gewonnenes Silber. Dass wir überhaupt im Finale standen, ist mehr, als wir uns erhofft haben. Bei uns ist über die Jahre ein Team zusammengewachsen, das gerne zusammen spielt. Aber es ist eben die erste Deutsche Meisterschaft für uns. 

Wir wollten unter die ersten Acht kommen. Wir wussten aber auch, dass wir im Matchplay stark sein können, zumal wir hier diese Sprintdistanzen spielen, wo man auch mal einen Lucky Punch landen kann. Gegen Frankfurt konnten wir als Außenseiter gewinnen. Gegen Wannsee dachten wir uns dann: es ist alles möglich und tatsächlich gewinnt unser Eddie Martinez das Stechen mit Birdie gegen Par und plötzlich sind wir im Finale. Einfach unfassbar. Die Höseler sind ihrerseits alles alte Bundesliga-Hasen und sie haben verdient gewonnen. 

Es war ein sehr faires Spiel und es hat uns trotz der deutlichen Niederlage viel Spaß gemacht. Und ich glaube, es ist durchaus gut, dass wir so auf dem Boden der Tatsachen zurück sind. Wir fahren alle glücklich nach Hause. Und wir wollen uns für nächstes Jahr auf jeden Fall wieder qualifizieren - wir wollen da wieder hin.“ Was beide Final-Mannschaften eint, ist das Lob für die Gastgeber. So ergänzt Sieverts: „Für mich war das hier eines der am besten organisierten Turniere überhaupt. Vielen Dank an Braunschweig für die tolle Gastgeberschaft.“

Und auch Mettler sagt: „Der Platz hier ist sensationell. Die Grüns waren super sportlich. Und man muss bedenken: am Donnerstag haben wir im knietiefen Wasser gestanden, aber die Truppe hier hat das richtig gut hinbekommen. Braunschweig war ein so sympathischer Gastgeber. Und wir haben uns auch ganz oft bedankt, weil es so schön hier.“

Ohnehin scheint der GK Braunschweig der heimliche Gewinner dieser DMM AK 30 zu sein - und das nicht nur wegen des Lobs aus dem Teilnehmerfeld. Vielmehr haben die Gastgeber das Unmögliche geschafft und sich vor heimischem Publikum die Bronzemedaille erspielt. Mit einem 3,5:1,5 siegen die Niedersachsen gegen den G&LC Berlin-Wannsee und schmücken diese Meisterschaft, in die sie so viel Herzblut gesteckt haben, mit dem perfekten Ergebnis.