EMM AK 50
Finaleinzug: Deutschland spielt um Gold
2. September 2022 , Christopher Tiess
In einem hochklassigen und eng geführten Match siegen die deutschen Seniorinnen gegen ein starkes irisches Team mit 3,5:1,5. Die Entscheidung fällt im Stechen am ersten Extraloch. Im Finale spielen die amtierenden Vize-Europameisterinnen gegen Schweden.
Wiesbaden. Des einen Freud - des anderen Leid. So eng, wie das Match der männlichen Kollegen verlief, so war es auch bei den deutschen Damen. Nur das Ergebnis war ein anderes: die Seniorinnen-Nationalmannschaft spielt nach wie vor um den Titel der Mannschafts-Europameisterschaften mit. Und sie konnte im Halbfinale gegen Irland einen hart erkämpften Sieg verzeichnen.
Die Aufstellung der Deutschen hat sich im Vergleich zum Viertelfinale geändert, doch der Vierer mit Susanne Lichtenberg (Krefelder GC) und Alexandra Kölker (GC Bergisch Land) blieb gleich. Never change a winning team. Und genau dieses „winning team“ sollte der deutsche Vierer auch in diesem Halbfinale sein. Doch zugegeben: es sah nicht immer danach aus.
Coach Philip Drewes lässt den Tag Revue passieren: „Unser Damen sind heute ruhig und selbstbewusst gestartet. Viele Löcher auf den ersten Neun wurden geteilt. Auf den Bahnen zehn bis 14 ging es dann zur Sache und schnell kristallisierte sich heraus, dass unser Vierer mit 3down nach zwölf gespielten Bahnen oder Silvia (gemeint ist Silvia Wilms, Anm. d. Red.) 1down nach 13 einen wichtigen Punkt zum Tageserfolg beisteuern müssen.“
In der Tat sahen die weiteren drei Ergebnisse zu jenem Zeitpunkt deutlich aus: Britta Schneider (GC Neuhof) lag gegen Laura Webb (IRE) früh zurück. Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) und Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg) schlugen sich wacker. Und tatsächlich musste die Hessin Britta Schneider ihren Punkt per 5&3 der irischen Gegenspielerin überlassen. Währenddessen konnte ihre Landsfrau Kiefer das eigene Match an Loch 15 mit einem überzeugenden 5&3 gewinnen.
Turnaround im Vierer
Und der deutsche Vierer kämpfte sich aus seinem Rückstand zurück. Nach starkem Spiel erreichten Lichtenberg und Kölker das 18. Loch mit einem 1down. Mit einem sensationellen Birdie konnten die beiden Rheinländerinnen ihre Gegnerinnen dann ins Stechen zwingen. Dies ließ das deutsche Team hoffen, denn der Vorsprung von Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) war am 18. Abschlag zu einem 1auf zusammengeschmolzen.
Als Gabler dann am letzten regulären Grün stand, schwappte die Nachricht über den Platz: Alexandra Kölker und Susanne Lichtenberg haben das 19. Loch für Deutschland entschieden - das Stechen ist gewonnen. Unmittelbar danach puttete Sibylle Gabler zum 2auf ein. Der so hart erkämpfte Sieg war da und Silvia Wilms (Münchener GC), die auf Bahn 16 stand, konnte sich beim Stand von 1auf ebenfalls überglücklich freuen. Ihren Punkt teilte sie mit der Irin Alison Taylor.
Coach Drewes fasst den langen und vor allem spannenden Turniertag in Kürze zusammen: „Nun geht es gegen Schweden und wir freuen auf das Final-Match. Jetzt ist alles möglich!“. Die Schwedinnen wiederum haben ihren Finaleinzug mit einem 3:2 gegen die Schweiz dingfest gemacht. Auch sie konnten ihren Sieg erst nach einem Stechen sichern. Im Spiel um Platz drei treffen dem entsprechend Irland und die Schweiz aufeinander.