EMM AK 50
Sieg im Viertelfinale
1. September 2022 , Christopher Tiess
Mit viel Spannung und einer letztendlich überzeugenden Leistung gewinnen die deutschen AK 50 Damen gegen Frankreich und ziehen in das Halbfinale der Team-EM ein. Insgesamt haben Sie nur ein einziges Match verloren. Das offizielle Endergebnis lautet 3,5 : 1,5.
Wiesbaden. Man sagt: im Matchplay ist alles möglich. Und in diesem Viertelfinale der Mannschafts-Europameisterschaften AK 50 hat das deutsche Damen-Team genau das gezeigt. Nach einem spannenden Match gewinnen die amtierenden Vize-Europameisterinnen mit 3,5 : 1,5. Doch hinter diesem Ergebnis steht eine große Portion Aufholjagd, Herzklopfen und Kampfgeist.
Aber der Reihe nach: in dem vorneweg spielenden Vierer konnte Deutschland nach und nach Druck aufbauen. Susanne Lichtenberg (Krefelder GC) und Alexandra Kölker (GC Bergisch Land) gestalteten ihr eigenes Spiel mit zunehmendem Spielverlauf und hatten ihre Gegnerinnen gut im Griff. Mit ihrem 4&3 Sieg brachten sie Ruhe in das Spiel der Deutschen und sicherten einen psychologisch wichtigen frühen ersten Punkt.
Auch Silvia Wilms (Münchener GC) konnte ihr Einzel gegen Charifas Lemesle deutlich mit 5&4 gewinnen. Nun war lediglich noch ein voller Punkt nötig, um den Einzug in das Halbfinale dingfest zu machen. Doch so einfach war das nicht. Denn Britta Schneider (GC Neuhof), die gegen die Top-Spielerin der Franzosen gesetzt war, musste ihren Punkt an Christine Petit-Martin ebenfalls früh mit 5&4 abgeben. Vor allem auf dem Grün zeigte sich die Französin absolut unschlagbar.
Kiefer siegt nach starkem Rückstand
Und in den beiden verbliebenen Partien war Spannung angesagt. Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg) lag nach acht gespielten Bahnen Vier down. Ab da ging Kapitänin Patsy Stoehr an ihrer Seite mit und das Spiel der Hessin stabilisierte sich deutlich. Sie gewann die beiden folgenden Löcher. Nach dieser kurzen Aufholjagd gab es zwar immer wieder Rückschläge, wie das knapp verlorene elfte Loch. Doch insgesamt konnte Kiefer sich immer weiter an Nathalie Lamboult herankämpfen.
Und tatsächlich schaffte es die Hessin mit ihrem so konzentrierten Spiel, das Match am letzten Loch mit Birdie zu gewinnen. Das war die Entscheidung zugunsten der deutschen Mannschaft. Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) war erneut die Schlussfrau des Teams. Sie spielte ein relativ enges Match gegen Geraldine Spencer, lag dann jedoch dormie auf Bahn 17. Als die Entscheidung bei der vor ihr spielenden Stephanie Kiefer fiel, teilte Gabler das Match mit ihrer Gegnerin.
Coach Philip Drewes zieht ein Fazit: „Es war ein sehr freundschaftliches Spiel - die Französinnen waren ausgesprochen nett. Vor allem aber haben sie sehr stark angefangen. Ab Bahn sechs haben unsere Spielerinnen das Match angenommen und dann ging die Aufholjagd los. Auf den letzten drei Löchern war es unfassbar aufregend und spannend - und genau das ist das Schöne am Matchplay. Der letztendlich deutliche Endstand für uns ist durchaus verdient. Morgen geht’s gegen Irland. Wir sind schon heiß darauf und werden tatkräftig zur Sache gehen.“
Spanien unterliegt deutlich
Doch dass die Iren im Halbfinale stehen, war über lange Strecken nicht absehbar. Denn ihr Viertelfinal-Gegner England lag vorne und die Damen von der grünen Insel waren gezwungen, das Spiel zu drehen. Am Ende siegten sie mit 3 : 2. Das Spiel Schweiz gegen Belgien endet ebenfalls 3 : 2, und zwar für die Schweiz. Eine Überraschung gab es im letzten Viertelfinal-Spiel: Schweden gewinnt gegen die favorisierten Spanierinnen mit einem deutlichen 4 : 1 und teilweise äußerst klaren Einzelentscheidungen.
Patsy Stoehr, die Kapitänin des deutschen Teams, ist über den Ausgang des Tages mehr als glücklich und lobt das freundschaftliche Miteinander im Turnier: „Es ist sehr nett untereinander. Die Teams - auch wenn sie sportliche Gegner sind - pflegen einen guten Umgang miteinander.“ Und sie fügt hinzu, dass der Fall der Titelverteidigerinnen sie überrascht hat.
So oder so: die Stimmung in der deutschen Mannschaft ist sehr gut und Schwarz-Rot-Gold ist bereit, um das Halbfinale gegen die Damen aus Irland anzugehen. In jedem Fall ist schon jetzt klar: für den Rest des Turniers kämpft das deutsche Team um eine Medaille.