Ausblick 2023
Mehr Geld, bessere Bedingungen: Die neuen Pläne der PGA Tour
25. August 2022 , Felix Grewe
Die PGA Tour stellt neue Pläne vor, um die eigene Turnierserie attraktiver zu gestalten und Spieler von einem Wechsel zu LIV Golf abzuhalten. Die wichtigsten Reformen im Überblick.
Der Druck hat zugenommen in den vergangenen Wochen und wie immer, wenn Druck größer wird, steigt auch der Handlungsbedarf. Nachdem LIV Golf zuletzt zunehmend mehr Spieler für seine hochdotierten Events akquiriert hat, führt die PGA Tour nun neue Maßnahmen ein, um gegenzusteuern und die traditionsreiche Turnierserie attraktiver zu gestalten. Am Rande der Tour Championship präsentierte der PGA-Beauftragte Jay Monahan drei entscheidende Änderungen für die kommende Saison 2023, die vor allem die Einnahmen der Spieler erhöhen werden.
Die wichtigsten Änderungen auf der PGA Tour
Erstens: Künftig wird es nicht nur, wie zunächst geplant, acht „gehobene“ PGA-Events mit Preisgeldern zwischen 15 und 20 Millionen Dollar geben, sondern zwölf Turniere – zusätzlich zu den vier Majors und der Players Championship. Die Spitzenspieler werden drei weitere Tour-Turniere ihrer Wahl spielen, so dass sie sich für mindestens 20 Turniere verpflichten.
Zweitens: Es soll Änderungen am sogenannten „Player Impact Program“ (kurz: PIP) geben, insbesondere ist eine Verdoppelung der Zahlungen von 50 auf 100 Millionen Dollar vorgestehen. Zudem sollen nicht wie bisher lediglich zehn Spieler ausgezeichnet werden, sondern in Zukunft 20 Profis. Auch eine Änderung der Formel zur Ermittlung der Rangliste soll es geben.
Drittens: Die Tour will ein sogenanntes „Earnings Assurance Program“ schaffen, das den freigestellten PGA-Tour-Spielern, die bei mindestens 15 Veranstaltungen an den Start gehen, eine Mindestauszahlung von 500.000 Dollar für die Saison garantiert – unabhängig davon, ob sie so viel an Turnierpreisen verdienen. Bei einem verpassten Cut soll es künftig 5.000 Dollar geben. Zudem will die PGA Tour ein Reisestipendium vergeben.
Rückkehr von LIV auf PGA Tour?
Ob durch die angekündigten Reformen bereits abgewanderte Spieler auf die PGA Tour zurückkehren werden, ist mindestens fraglich, eher sogar unwahrscheinlich. Monahans unmissverständlicher Kommentar dazu: „Sie haben sich LIV angeschlossen und sind eine Verpflichtung eingegangen, die meisten sogar für mehrere Jahre. Ich habe immer betont, dass jeder Spieler eine Wahl hat und ich respektiere ihre Entscheidung. Sie haben ihre getroffen und wir unsere. Wir werden uns weiterhin auf die Dinge konzentrieren, die wir kontrollieren können, und stärker werden. Ich denke, sie verstehen das." Auf Nachfrage eines Reporters, der wissen wollte, ob eine Aufhebung der Sperren für rückkehrwillige LIV-Spieler denkbar wäre, antwortete Monahan: „Nein!“
Ob Monahan diesen harten Kurs auf Dauer wird durchsetzen können, darüber werden auch Gerichte entscheiden. Einige LIV-Spieler, die von der PGA Tour gesperrt wurden, haben bereits Klagen eingereicht. Eine Entscheidung wird allerdings wohl erst Anfang 2024 erwartet.
Die Pressekonferenz der PGA Tour im Video