LET
Korda siegt: Nelly klaut Jessica den Titel
20. August 2022 , Daniel Dillenburg
Ein dramatischer Finaltag der Aramco Team Series in Sotogrande endet mit einer Korda-Schwester als Siegerin. Sophie Witt und Leonie Harm gelingt ein starker Abschluss.
Es schien alles entschieden. Jessica Korda wollte sich nach ihrem Sieg in der Teamwertung auch in der Einzelkonkurrenz zur Siegerin in Sotogrande küren und hatte es selbst in der Hand. Die ältere Schwester von Nelly Korda ging mit sechs Schlägen Vorsprung in den Finaltag und wirkte bei der Aramco Team Series nicht zu stoppen. Es sollte jedoch alles anders kommen. Die Zuschauer im La Reserva Club de Sotogrande sahen einen spannenden Finaltag mit einer Korda als Siegerin – jedoch nicht mit der Schwester, von der man nach den ersten beiden Runden ausgegangen war.
Dabei verlief der Rundenauftakt nach Plan. Jessica Korda, sechsmalige LPGA-Tour-Siegerin, eröffnete ihre Mission „Doppel-Sieg“ mit zwei Birdies und schien uneinholbar. Noch auf den Front Nine sollte ihre Führung jedoch drastisch schmelzen. Zwischen Bahn 4 und 10 notierte die 29-Jährige fünf Bogeys und lag damit plötzlich nicht mehr in Führung. Spielpartnerin Pauline Roussin aus Frankreich übernahm die Kontrolle zumindest kurzzeitig, denn nur ein Loch später kassierte sie ein Triple-Bogey und war damit wieder im Hintertreffen.
Still und heimlich brachte sich Nelly Korda, ebenfalls in der Finalgruppe unterwegs, in Position. Die ehemalige Nummer eins der Welt erholte sich von einem frühen Bogey und feuerte zwischen Loch 7 und 17 sieben Birdies. Schwester Jessica fand nicht mehr zu ihrem Spiel aus den Vortagen zurück und hatte nach einem Doppel-Bogey auf der 17 vier Schläge Rückstand auf Nelly, die sich dank einer 67 (-5) am Samstag ihren zweiten LET-Titel sicherte. Die großen Jubelarien blieben nach dieser Runde jedoch aus. Immerhin wusste auch sie, was Spielpartnerin und Schwester Jessica, die sich letztlich den zweiten Platz mit Roussin und Ana Pelaez Trivino aus Spanien teilte, an diesem Tag durchmachen musste. Immerhin blieb ihr nach den drei Tagen in Sotogrande der Team-Titel als Trostpreis.
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Starker Abschluss für Harm und Witt
Mit der besten Runde aller deutschen Spielerinnen in Sotogrande beendete Sophie Witt die Aramco Team Series auf einer positiven Note. Der Rookie blieb am Finaltag bogeyfrei und notierte insgesamt fünf Birdies. Mit der 67 (-5) verbesserte sich die 19-Jährige auf den geteilten 22. Rang bei -2. Ebenfalls bei diesem Ergebnis kam Leonie Harm über die Ziellinie. Für die wurde es am Samstag die zweite 68 (-4) der Turnierwoche, in der ihr lediglich eine 78 (+6) an Tag zwei ein noch besseres Resultat verwehrte. Ein erneut starkes Gastspiel auf der Ladies European Tour lieferte Chiara Noja ab. Die 16-Jährige blieb an keinem der drei Tage über dem Platzstandard des La Reserva Club de Sotogrande und wurde geteilte 30. (-1).
Die Resultate der weiteren Deutschen: Olivia Cowan T36 (Par), Caroline Masson T39 (+1) und Sophia Popov T57 (+6). Laura Fünfstück, Karolin Lampert und Leticia Ras-Anderica qualifizierten sich nicht für die Finalrunde.