Kolumne
Zurück an den Happy Place
17. August 2022 , Carsten Moritz
Viele kleine Golfer, die auf vielen kleinen Golfanlagen viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Golfwelt verändern. Golfmentor Carsten Moritz erinnert an den „Happy Place“ aus Happy Gilmore und fordert auf dabei zu sein!
Wer sich an den Golf-Klamauk Happy Gilmore erinnert, der wird sich vielleicht auch an Happy Gilmores „Happy Place“ erinnern. Sein Coach Chubbs brachte den von Adam Sandler gespielten Chaos-Golfer mit diesem Mental-Kniff wieder zur filmtechnischen Spitzenperformance. Happy Gilmore bastelte sich als Traumvorstellung einen Ort nach seinen Wünschen, um sich mental im Turniergeschehen wieder auf Touren zu bringen.
Ich möchte jetzt nicht bewusst auf die kindischen Einzelheiten dieser perfekten Traumwelt eingehen, jedoch ist ein grundsätzliches Happy-Place-Szenario für die Golfwelt ein interessantes Gedankenkonstrukt.
Jeder Golfer oder Golfverantwortliche sehnt sich insgeheim nach einem Ort, der bis ins letzte Detail nach seinen Vorstellungen ausgestaltet ist und funktioniert. Nun gehen auf Golfanlagen aufgrund natürlicher Veranlagungen generell die Vorstellungen auseinander, aber ein grundsätzlicher gemeinsamer Nenner bleibt uns allen.
Unabhängig davon, ob man nun aus geschäftlich orientierter Sicht eines Verantwortlichen oder aus Sicht des golfenden „Kunden“ auf s/eine Golfanlage schaut. Jeder wünscht sich unter dem Strich eine tolle, gepflegte Golfanlage mit netten Menschen und geregelten Abläufen. Die Golfanlage, die als persönlicher Happy Place keine Wünsche offenlässt und auf der man sich so gut aufgehoben fühlt, dass man sie als ein zweites Zuhause betrachtet.
Eine tolle Vorstellung, der wir auf unseren Anlagen eigentlich richtig nah sind. Mal mehr - mal weniger. Ein Auge für Details, wie es meine bayrischen Urlaubsgastgeber haben, wünsche ich jedem Golfverantwortlichen. Wie wir schon regelmäßig auf tollen Golfanlagen zu sehen bekommen: Sensationelle Plätze, tolle Übungseinrichtungen, einladende Gastronomie und serviceorientierte Mitarbeiter und vielzählig positiv wahrgenommene Details.
Im Film störte Gilmores Gegenspieler Shooter McGavin zwischendurch die Harmonie dieser Traumwelt. Und genau so scheint es im echten Leben zu sein. Die einzigen, die einen Happy Place zerstören, sind oft wir Golfer selbst. Neben den üblichen Pitchmarkensündern, Bunkersandkünstlern oder Abfallspezialisten haben wir noch zu viele Grenzgänger in Sachen Platzverhalten oder Spielgeschwindigkeit. Wohlgemerkt; nicht alle, aber noch zu viele, die Ihren und unseren Happy Place verhindern.
Punktuell lässt sich bei wenigen Golfern auch so etwas wie überdosiertes Selbstbewusstsein ablesen, welches gerade Gästen oder unbekannten Gesichtern entgegengebracht wird. Ein freundlicher Gruß ist eigentlich immer Ehrensache. Für jeden.
Nicht jeder ist sich fortlaufend seiner Verantwortung als Golfer bewusst. Und gerade das wäre doch einer der letzten Schritte zur Happy-Place-Golfanlage. Es sind nicht immer die anderen und auch ich muss mein Verhalten ständig reflektieren.
Also haben wir es letztlich irgendwie selbst in der Hand, unseren Happy Place zu gestalten und zu bewahren! Besinnen wir uns als Golfer alle wieder mehr darauf, unseren Happy Place zu gestalten und zu bewahren. Das können wir beeinflussen! Viele kleine Golfer, die auf vielen kleinen Golfanlagen viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Golfwelt verändern (frei nach dem Berliner Mauerspruch)! Sind Sie dabei?
Herzliche Grüße,
Carsten Moritz
Über den Autor: Carsten Moritz, Moers. Heimatclub: GC Elfrather Mühle. Seit 1985 dem Golfsport verbunden. Netzwerker mit dem Forum Golfmentor. Schwerpunkte sind Golfentwicklung, Neugolfergewinnung und Mentoring. Kontakt: [email protected], www.golfmentor.jimdo.com