Haberer in Carnoustie auf T17

Tom Haberer vom GC Hannover übersteht als einziger Deutscher bei der R&A Boys' Amateur Championship den Cut und belegt in Carnoustie nach zwei starken Matches im Endklassement den geteilten 17. Platz.

Carnoustie/Schottland – Beim größten Jugend-Turnier Europas haben die Deutschen den Tücken des Links-Golfs Tribut gezahlt. Die Zählspielqualifikation wurde auf Monifieth Golf Links und im 1845 gegründeten Panmure GC ausgetragen. Da seit Ausbruch der Pandemie die Aufenthalte auf den britischen Inseln fast unmöglich waren, kamen die 17 Jungen aus Deutschland vor allem an die schottische Nordseeküste, um zu lernen und ein Gespür für die Besonderheiten des Links-Golfs zu bekommen.

Der einzige Spieler mit dem Bundesadler auf den Shirt, der die harte Selektion überstand und in die Matchplays aufstieg, war Tom Haberer. Nur die besten 64 der 256 gestarteten Teilnehmer durften sich auf der Erlebnis freuen, erstmals parallel zu den Mädchen auf Carnoustie die Matchplays zu spielen. Nach Runden mit 75 und 69 Schlägen nahm Tom Haberer auf Rang 48 diese hohe Hürde souverän.

Runde eins

In der ersten Runde der Matchplays hatte Haberer es mit Reis Suart zu tun. Der Engländer spielte sehr stark und ließ den Bundesadler nie weit davon fliegen. Allerdings hatte auch Tom Haberer einen ganz starken Tag erwischt, ging früh in Führung und hätte auch schon vorzeitig den Deckel drauf machen können. Reis zwang den Team-Europameister von 2021 und 2022 dann aber doch mit zwei sehr langen, gelochten Putts noch bis auf das 17. Grün, ehe der Sieg für den Spieler des GC Hannover mit 2&1 feststand. Der Siegputt für den Niedersachsen war über fünf Meter lang und eine sehr angemessene Art und Weise, ein so hochklassiges Match zu beenden.

Haberer gestattete seinem Kontrahenten insgesamt nur zwei Lochgewinne, kam aber direkt mit einem eigenen Lochgewinn zurück.

„Reis hat gutes Golf gespielt, aber ich habe nie etwas anbrennen lassen. Das war ein sehr solides Match“, war der Jugend-Nationalspieler aus Hannover mit diesem Tag mehr als zufrieden.

T17 im Endklassement

In der Runde der letzten 32 Spieler hatte es Tom Haberer erneut mit einem Engländer zu tun. Jack Lee forderte dem Deutschen in einem hochklassigen Kopf-an-Kopf-Rennen alles ab. Auf Bahn 17 hätte der Spieler, der im GC Bad Salzdetfurth-Hildesheim seine ersten Schläge gemacht hatte, fast den Ausgleich erzielt, aber sein Putt aus mehr als sechs Metern lippte unglücklich aus. Trotz der Niederlage war der Bundesadler nicht unzufrieden.

„Ich habe mich von Tag zu Tag gesteigert. Ich bin nicht mit meinem besten Golf angereist, reise aber sicherlich mit meinem besten Golf wieder ab. Ich habe an beiden Matchplay-Tagen extrem gut gespielt. Gestern hat es gereicht, für meinen Gegner heute dann leider nicht“, bilanziert der 18-Jährige das Erlebnis.

Extrem beeindruckend

„Die Woche hat mega Spaß gemacht. Natürlich war es schade, dass die Jungs alle am Cut gescheitert ist, aber schön war, dass Alex Schmitt hier dabei war. Er hat das sehr, sehr gut gemacht. Ich habe es sehr genossen, die Zeit während der Matchplays dann mit ihm hier zu verbringen. Für ihn war das seine erste Reise allein“, zollte der Schützling dem Co-Trainer von Christoph Herrmann Respekt bei dessen erster großen Meisterschaft in dieser Funktion.

„Golf in Schottland ist anders. Das hatte ich erwartet, aber wie anders, hat mich doch ein bisschen schockiert. Mit den extrem harten Fairways und den Situationen um die Grüns umzugehen, ist viel schwieriger. Es ist ein anderes Golfspiel. Carnoustie ist Links-Golf schlechthin. Ein Open-Platz, ein Wahnsinn. Ich habe es mega genossen, dort aufteen zu dürfen, vor dem Hotel den ersten Abschlag machen zu dürfen. Das war extrem cool“, war der Athlet des Junior Team Germany tief beeindruckt.

Finale

Im rein schwedischen Finale besiegte Albert Hansson seinen guten Freund Didrik Ringvall Bengtsson mit 2&1 und krönte sich dadurch zum 95. Boys' Amateur Champion. Hansson lag gegen seinen Schulfreund 3down bei nur noch acht Löchern zu gehen, schaffte es aber noch, das Match final zu drehen.

 

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