Hintergrund
Wedges: Optionen für die Saison 2022
1. August 2022 ,
Wedges bekommen beim Kauf oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie Driver, Hybrid und Co. Dabei müssen sie sich für viele verschiedene Schlagvarianten eignen. Wir werfen einen Blick auf den Markt.
Wedges sind die Schläger in der Tasche, von denen das höchste Maß an Flexibilität gefordert wird. Man braucht sie für volle Schläge, für hohe Lobs mit offener Schlagfläche, für kleine Chips, Rettungsversuche aus dem Sand oder dem Rough. Oft bekommen sie aber beim Kauf nicht die gleiche Aufmerksamkeit von Driver, Hybrid und Co. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Modelle teilweise deutlich voneinander.
Ein wichtige Variable beim Kauf ist dabei das Moment of Inertia (kurz: MOI), das vereinfacht gesagt den Grad der Fehlerverzeihung des Schlägerkopfs angibt. Ein hohes Maß an Fehlerverzeihung hilft bei den langen Schlägen, nimmt einem aber im kurzen Spiel etwas Variabilität. Des weiteren ist von Bedeutung, dass der Grind (Form der Sohle) und der Bounce (Winkel zwischen Boden und Unterkante des Schlägerkopfs) des Wedges, zum Schwungtyp oder auch zu den Bedingungen (nass/trocken) passt. Die verschiedenen Hersteller bieten die Möglichkeit, die passenden Wedges bei einem Fitting-Termin zu identifizieren. Wir haben uns einige Serien, die sich für unterschiedliche Handicap-Klassen eignen, genauer angesehen und werfen einen Blick auf den Markt. Dabei geht es vor allem um Fehlerverzeihung, Spin und Optionen beim Sohlenschliff.
Callaway Mack Daddy CB
Das Mack Daddy ist ein Wedge, das eher für lange Spiel gebaut wurde und dementsprechend ein hohes Maß an Fehlerverzeihung bietet. Dabei spielen vor allem das etwas bulligere Design (Cavity Back und größerer Kopf) und eine dickere Kante eine Rolle. Die scharfen Schlägerrillen (Jaws Grooves) sollen aber auch bei den kürzere Schlägen zu positiven Ergebnisse führen. Interessant: Bei den niedrigeren Lofts (46 bis 52 Grad) sind die Grooves konventionell angeordnet, bei den höheren (54 bis 60) sind die Rillen über die gesamte Schlagfläche verteilt.
- Hcp: mittel-hoch
- Lofts: 46-60 Grad
- Sohlen-Optionen: A- und W-Grind
- Schäfte: KBS Hi-Rev 2.0 105 (Stahl), KBS Hi-Rev G (Graphit)
- Griff: Golf Pride SG-1 Short-Game-Griff
- Preis (UVP): 139 Euro
Cleveland CBX Zipcore
Auch bei diesem Modell des Wedge-Spezialisten Cleveland steht die Fehlerverzeihung im Fokus. ZipCore ist ein leichtes, dämpfendes Material aus Kunststoff, das die Entwickler im Kern des Wedges platziert haben. Es erhöht das MOI und platziert den Schwerpunkt strategisch günstig. So verbessern sich die Schläge über und unterhalb sowie rechts und links des Sweetspots. Die UltiZip Grooves liegen näher zusammen und sind noch ein Stück tiefer in die Schlagfläche gefräst als bei den Vorgängermodellen.
- Hcp: mittel-hoch
- Lofts: 50-60 Grad
- Sohlen-Optionen: V-, S- und C-Grind
- Schäfte: True Temper (Stahl), Project X (Graphit)
- Griff: Golf Pride Tour Velvet 360
- Preis (UVP): 169 Euro
Cobra MIM King
Mit einem speziellen Herstellungsverfahren (MIM Metal Injection Molded) will Cobra Golf ein besonders weiches Gefühl beim Treffmoment ermöglichen. Auch die Grooves sollen schärfer sein, um mehr Spin auf den Ball zu übertragen. Dabei sind die Rillen in der Schlagfläche bei den niedrigen Lofts (50-54 Grad) schmaler und tiefer als in den höheren. Eine Aussparung an der Unterkante des Schlägers erhöht die Fehlerverzeihung, indem sich dadurch mehr Masse in den äußeren Bereichen sammelt.
- Hcp: niedrig-mittel
- Lofts: 46-60 Grad
- Sohlen-Optionen: Versatile, Classic, Widelow
- Schäfte: KBS Hi-Rev 2.0 (Stahl)
- Griff: COBRA Lamkin Crossline Connect - Black
- Preis (UVP): 159 Euro
Mizuno T22
Auch Mizuno beschäftigt sich in der Manufaktur in Hiroshima, Japan, seit Jahrzehnten mit der Verfeinerung des Schmiedeprozesses. Dabei fand man heraus, dass eine Mikroschicht Kupfer dem Golfer noch ein My mehr Kontrolle vermittelt. Ein etwas kompakteres Profil mit großflächig abgeschrägter Oberkante sorgt für einen sportlichen Look. Mikro-Rillen zwischen den normalen Grooves sorgen für einen Hauch Extraspin – vor allem bei nassen Bedingungen. Die T22-Wedges spielen ihre Vorteile vor allem bei den kurzen Schlägen aus und bieten bei den vollen Schwüngen etwas weniger Fehlerverzeihung.
- Hcp: niedrig-mittel
- Lofts: 45-62 Grad
- Sohlen-Optionen: X-, S-, D- und C-Grind
- Schäfte: u.a. True Temper Dynamic Gold 105 Steel (Stahl)
- Griff: Golf Pride MCC Teams
- Preis (UVP): 205 Euro
Ping Glide 4.0
Ähnlich kompakt und sportlich wirkt das Ping Glide 4.0 Wedge. Leistungssteigernd ist bei der Konstruktion aus Kohlenstoffstahl ein Elastomereinsatz, der ein weicheres Gefühl produzieren soll. Mehr Reibung zwischen Ball und Schlagfläche soll durch eine Schlagfläche mit spezieller Textur (Emery Blast) entstehen. Die Form der Grooves unterscheidet sich zwischen den Schlägern mit niedrigeren (unter 52 Grad) und höheren Loft ( mehr als 52 Grad).
- Hcp: niedrig-mittel
- Lofts: 46-60 Grad
- Sohlen-Optionen: S-, W-, T- und E-Grind
- Schäfte: u.a. PING Z-Z115 (Stahl)
- Griff: Lamkin Crossline 1150
- Preis (UVP): 199 Euro
PXG Sugar Daddy II
Was bei den neuen Wedges aus dem Hause PXG heraussticht, ist die Form mit etwas mehr Toe-Anteil. Dies soll für mehr Stabilität bei außermittigen Schlägen (vor allem in Richtung Spitze) sorgen. Des weiteren hebt sich der Schwerpunkt, was vor allem bei vollen Schwüngen für mehr Fehlerverzeihung. Die Grooves der Wedges sind über die gesamte Schlagfläche verteilt, wodurch sich die Performance bei außerhalb des Sweetspots getroffenen Bällen weiter verbessern soll. ein weiteres Plus: Ein Schwunggewicht auf der Rückseite kann individuell angepasst werden, was die Fitting-Optionen vergrößert.
- Hcp: niedrig-hoch
- Lofts: 46-60 Grad
- Sohlen-Optionen: C- und BP-Grind
- Schäfte: Project x Cypher 60i 5,5 (Stahl), Mitsubishi MMT 70R (Graphit)
- Griff: PXG Z5
- Preis (UVP): 530 Euro
TaylorMade Milled Grind 3
TaylorMade setzt bei seinen Wedge-Serien auf das sogenannte Raw Face. Das Material der Schlagfläche setzt mit der Zeit Rost an und verbessert die Spin-Werte vor allem bei nassen Bedingungen. Ebenfalls zu mehr Spin sollen die Micro-Ribs führen, die zusätzlich zu den Grooves auf der Schlagfläche platziert wurden. Allgemein haben die Entwickler bei diesem Tour-Modell viel Wert auf die Verbesserung des Klangs und Flugverhaltens gelegt.
- Hcp: niedrig-mittel
- Lofts: 46-60 Grad
- Sohlen-Optionen: Low, Standard und High Bounce
- Schäfte: Dynamic Gold Tour Issue
- Griff: Crossline Black/Blue GEC
- Preis (UVP): 189 Euro
Titleist SM9
Flacher Flug und viel Spin – das ist das Ziel der bekannten Wedges aus dem Hause Titleist, die noch immer aus der Hand von Bob Vokey stammen. Dazu führen sollen bei der neunten Auflage der sportlichen Serie ein vorgelagerter und vertikal angehobener Schwerpunkt. Die neuen, schärferen Rillen der SM9 werden bis zur Kante geschnitten, um den Spin zu maximieren. Kleine MIni-Rillen zwischen den Grooves sollen die Spin bei Pitch- und Chip-Schlägen hochhalten. In Sachen Fitting-Optionen bietet Titleist bei seinen Wedges eines der umfangreichsten Angebote auf dem Markt.
- Hcp: niedrig-mittel
- Lofts: 46-62 Grad
- Sohlen-Optionen: F-, M-, S-, D-, L- und K-Grinde
- Schäfte: u.a. Nippon 880 AMC Chrome, Project X LZ
- Griff: u.a. Golf Pride Tour Velvet 360
- Preis (UVP): 199 Euro
Wilson Staff Model
Wilson Golf hat sich bei der Entwicklung des Staff Model Wedges Hilfe von seinen Tour-Spielern geholt. Wichtig waren den Könnern vor allem das weiche Schlaggefühl, das sich durch den weichen 8620 Karbonstahl einstellen soll. Die Grooves weisen ein dichteres Muster auf, das einen gleichmäßigeren Kontakt mit dem Ball ermöglichen soll. Neben dem Standardmodell steht eine HT-Variante (High Toe) zur Auswahl, die mit einem veränderten Schlägerkopf-Design sowieerweitertem Groove-Bereich noch mehr Fehlerverzeihung bietet.
- Hcp: Standard: niedrig-mittel | HT: niedrig-hoch
- Lofts: 50-60 Grad
- Sohlen-Optionen: F-, M-, S-, D-, L- und K-Grinde
- Schäfte: True Temper Dynamic Gold 120
- Griff: Golf Pride Tour Velvet
- Preis (UVP): 139,99 Euro
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