Ryder Cup

Stenson nicht mehr Ryder-Cup-Captain


20. Juli 2022 , Sebastian Burow


Henrik Stenson und der Ryder Cup
Henrik Stenson und der Ryder Cup | © (Photo by Hailey Garrett/Getty Images)

Ryder Cup Europe bestätigt, dass Henrik Stensons Amtszeit als Kapitän von Team Europa für den Ryder Cup 2023 im Marco Simone G&CC in Rom, Italien, vom 25. September bis 1. Oktober 2023, mit sofortiger Wirkung beendet wurde.

Bis dato hatte die Spieler-Rekrutierung durch LIV Golf nicht sonderlich gravierende Auswirkungen auf die wahrscheinliche Zusammensetzung des europäischen Ryder-Cup-Teams gehabt. Die meisten LIV-Spieler hatten eh nur Außenseiterchancen auf Startplätze. Doch dieser relativ glückliche Zustand wird sich bald ändern. 

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Nach langen und immer lauter werdenden Spekulationen wurde Henrik Stenson, der im März zum Kapitän von Team Europa ernannt wurde, von seinen Aufgaben entbunden.

Ryder Cup Europe gab am Mittwoch, den 20. Juli, eine kurze Erklärung ab, in der die Entscheidung bekannt gegeben wurde. LIV Golf wurde dabei nicht erwähnt, aber es soll eine Ankündigung folgen, dass der Open-Champion von 2016 der "abtrünnigen Tour" beitreten werde:

"Ryder Cup Europe bestätigt heute, dass Henrik Stensons Amtszeit als Kapitän von Team Europa für den Ryder Cup 2023 im Marco Simone Golf and Country Club in Rom, Italien, vom 25. September bis 1. Oktober 2023, mit sofortiger Wirkung beendet wurde. In Anbetracht der Entscheidungen, die Henrik in Bezug auf seine persönlichen Umstände getroffen hat, ist es klar geworden, dass er nicht in der Lage sein wird, bestimmte vertragliche Verpflichtungen gegenüber Ryder Cup Europe zu erfüllen, zu denen er sich vor seiner Bekanntgabe als Kapitän am Dienstag, den 15. März 2022, verpflichtet hatte, und es ist ihm daher nicht möglich, die Rolle des Kapitäns weiterzuführen. Die Bestätigung des neuen europäischen Ryder Cup Kapitäns für 2023 wird zu gegebener Zeit erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird Ryder Cup Europe keine weiteren Kommentare zu diesem Prozess abgeben."

Bevor die Ankündigung offiziell gemacht wurde, erklärte der Ryder-Cup-Kapitän von 2014, Paul McGinley, dass bei der Auswahl von Stensons Nachfolger ein "ordnungsgemäßes Verfahren" angewandt werden wird. Mit anderen Worten: Fünf Männer werden involviert sein: die drei letzten Ryder-Cup-Kapitäne - Padraig Harrington, Thomas Bjorn und Darren Clarke -, der Geschäftsführer von DP World, Keith Pelley, und David Howell, der Vorsitzende des Turnierausschusses der DP World Tour. "Ich bin nicht in die Entscheidungsfindung involviert, was passieren wird, wenn Henrik geht, was zum jetzigen Zeitpunkt sehr wahrscheinlich ist", sagte McGinley. "Aber ich würde sagen, dass ein ordentliches Verfahren durchgeführt werden muss. Das war der Prozess, der für diese Entscheidung vorgesehen war. Ich bin zwar nicht an der Front, aber es würde mich wundern, wenn wir diesen Prozess nicht auch für diese Entscheidung hätten. Ob wir es für New York [Bethpage im Jahr 2025] ändern oder nicht, ist eine andere Frage, aber fünf Leute haben Henrik eingesetzt und es wird ihre Aufgabe sein, jemand anderen einzusetzen."

Stenson verpasste in St. Andrews bei den 150. Open den Cut um einen Schlag mit Runden von 75 und 70 Zählern. Nachdem er das Spiel am Freitag beendet hatte, wurde er nach seinem kommenden Zeitplan gefragt und sagte, er sei "unentschlossen". Auf die Frage, ob er einen Wechsel zu LIV in Betracht ziehe, antwortete Stenson: "Dazu habe ich keinen Kommentar."

Im Frühjahr hatte Stenson schon mit einem LIV-Deal geliebäugelt, aber dann bezüglich seines Amts als Captain des Ryder-Cup-Teams Stellung bezogen: "Es gab viele Spekulationen, und wie ich schon sagte, bin ich voll und ganz dem Kapitänsamt und dem Ryder Cup Europe und der anstehenden Aufgabe verpflichtet", sagte Stenson. "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um in Rom ein Siegerteam aufzustellen."

Schon vor der Open klar

Während die R&A zu Beginn der Open-Woche klargestellt hatte, dass keine LIV-Spieler zu offiziellen Interviews vor dem Major gebeten werden würden, war Stenson auch ein bemerkenswerter Abwesender auf dieser Liste. Als europäischer Ryder-Cup-Kapitän und ehemaliger Open-Champion wäre er wohl dabei gewesen. Stensons Auslosung für die beiden Runden auf dem Old Course deutete ebenfalls auf Spannungen in den Hinterzimmern hin. Alle LIV-Spieler hatten zufälligerweise "unattraktivere" Rand-Tee-Times bekommen. Der fünfmalige Ryder-Cup-Spieler wurde zusammen mit dem (britischen) Amateurmeister Aldrich Potgieter und Luke List auf das Gelände eingeladen. Keiner von beiden besitzt natürlich auch nur annähernd den Status, den Stenson genießt. Veröffentlichten Berichten zufolge sprachen die Verantwortlichen der DP World Tour nach der Open noch einmal mit Stenson, um zu sehen, ob sie ihn zum Bleiben überreden könnten. Offenbar konnten sie das nicht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
"Es gab viele Spekulationen, und wie ich schon sagte, bin ich voll und ganz dem Kapitänsamt und dem Ryder Cup Europe und der anstehenden Aufgabe verpflichtet", sagte Stenson. "Wir werden uns also weiter damit beschäftigen und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um in Rom ein Siegerteam aufzustellen." Während der R&A zu Beginn der Woche klargestellt hatte, dass keine LIV-Spieler zu offiziellen Interviews vor der Meisterschaft gebeten werden würden, war Stenson auch ein bemerkenswerter Abwesender auf dieser Liste. Als europäischer Ryder-Cup-Kapitän und ehemaliger Open-Champion wäre er wohl dabei gewesen. Stensons Auslosung für die beiden Runden auf dem Old Course deutete ebenfalls auf Spannungen in den Hinterzimmern hin. Der fünffache Ryder-Cup-Spieler wurde zusammen mit dem (britischen) Amateurmeister Aldrich Potgieter und Luke List auf das Gelände eingeladen. Keiner von beiden besitzt natürlich auch nur annähernd den Status, den Stenson genießt. Veröffentlichten Berichten zufolge sprachen die Verantwortlichen der DP World Tour nach den Open noch einmal mit Stenson, um zu sehen, ob sie ihn zum Bleiben überreden könnten. Offenbar konnten sie das nicht.
 
 
 
 
 

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