DGL 2022
Sixten Rigol: „Ohne Fleiß kein Preis!“
16. Juli 2022 , Matthias Lettenbichler
Sixten Rigol
GC München Valley
Fully Qualified PGA Golfprofessional
Geburtstag: 26. August 1987
Geburtsort: Menden (Sauerland)
Wohnort: Bruckmühl (Oberbayern)
Familienstand: ledig
Kinder: keine
Im GC München Valley seit: 2018 (als Clubfitter, seit 2022 auch wieder als Trainer)
Coach der Damen I des GC München Valley seit: 2022
Größter bisheriger Erfolg als Trainer (egal mit welchem Club): Deutscher Mannschaftsmeister (als Co-Trainer) 2012 mit dem GC St. Leon-Rot, Bayerischer Mannschaftsmeister 2022 mit dem GC Valley
Größter bisheriger Erfolg als Trainer (mit dem GC München Valley): Bayerischer Mannschaftsmeister 2022
Saisonziel DGL 2022: Final Four!
Das möchte ich in meinem Leben als Trainer erreichen: Vielen Golferinnen und Golfern den Spaß und die Freude des Golfspielens vermitteln!
Mein Vorbild als Trainer: kein Vorbild
Mein Lieblings-Golfplatz in der DGL 2022 – und warum: Natürlich der GC Valley! Ich finde dieses linksgolfähnliche Design einfach klasse zu spielen. Viel Wind, viel Rough und große Grüns machen es für mich zu einer schönen Herausforderung! Alternativ gefällt mir der Frankfurter GC aber auch sehr gut. Ein ganz anderes Platzdesign im Vergleich zu Valley, aber auch höchst anspruchsvoll und toll angelegt!
Sixten Rigol, wie sieht eine Trainingswoche vor einem Spieltag mit den Damen des GC München Valley aus?
„Es wird nochmal sehr viel Zeit in das Kurzspiel gesteckt. Sei es das Putten, das Chippen, Pitchen oder auch das Bunkerspiel wird nochmal spielerisch trainiert. Wer noch die ein oder andere Frage bzw. Unsicherheit im langen Spiel hat, dem wird natürlich auch nochmal geholfen. Ziel soll es aber sein, dass sich jede Spielerin mit ihrem aktuellen Spiel wohlfühlt und zielstrebig sowie mit guter Laune in das Wochenende geht!“
Sie teilen sich das Training mit Head-Coach Danny Wilde, Sie selbst sind bei den Trainingsspieltagen dabei und coachen das Team, Danny ist zuweilen bei der Trainingsrunde am Freitag davor dabei. Was ist die größte Herausforderung bei dieser auf zwei Schultern verteilten Aufgabe? Wie funktionieren die Absprachen und der Austausch?
„Die Herausforderung besteht in erster Linie darin, allen Mädels ein gutes Gefühl zu geben. Da hilft es natürlich, wenn wir freitags zu zweit mit den Mädels unterwegs sind. Danny und ich sprechen sowohl freitags während der Proberunde als auch danach nochmal über alles. Die Kommunikation funktioniert sehr gut!“
Die Spielerinnen in der 1. Bundesliga der Damen werden immer jünger, da sind viele Teenies am Start, auch Spielerinnen sogar unter 15 Jahren. Was halten Sie von dieser Entwicklung, und weshalb ist das so? Im Profibereich erreichen Golferinnen und Golfer ihren Leistungszenit ja meist jenseits der 25 oder 30! Welche Rolle spielen Erfahrung und Trainingsintensität in er DGL?
„Ich finde diese Entwicklung prinzipiell nicht schlecht. Es ist schön, wenn „Kids“ in so jungen Jahren eine Leidenschaft für das Golfspiel entwickeln! Der Zugang zum Golfsport ist in den letzten Jahren immer einfacher geworden, nicht mehr so elitär. Mich als Golftrainer freut es, wenn junge Mädels und Jungs Freude an diesem Spiel haben und die Herausforderung suchen! Zwischen guten Amateurgolfern und der Elite bei den Profis liegen halt noch Welten! Die meisten guten Professionals haben auch schon in jungen Jahren sehr gutes Golf gespielt, allerdings ist die Konkurrenz bei den Profis dann auch immer noch sehr groß! Eine gute bzw. langjährige Erfahrung hilft natürlich in der DGL, allerdings sind auch schon viele junge Spielerinnen mit wenig Erfahrung super nervenstark. Wahrscheinlich liegt das aber eher an dem immer schnelleren Erwachsenwerden der Kids. Pauschal kann man die Erfahrungsfrage nicht beantworten. Hingegen ist das Fleißthema beziehungsweise die Intensität des Trainings viel wichtiger. Ich kann in diesem Spiel nicht gut werden, wenn ich nicht bereit bin, eine hohe Anzahl an Stunden in der Woche auf der Golfanlage, im Trainingsbereich sowie auf dem Platz zu verbringen.“
Aktuell ist Valley auf Final-Four-Kurs. Was ist die größte Stärke ihres Teams?
„Die größte Stärke unserer Damenmannschaft ist mental gesehen, dass die Mädels immer nach vorne schauen, dass es immer weitergeht und wir nie aufgeben! Spielerisch gesehen sind die Mädels in den Vieren sehr stark, da konnten wir gerade in der aktuellen DGL Saison immer wieder Boden gut machen.“
Sie sind versierter Fitting- und Materialexperte: Welchen Anteil hat das Material heute am Erfolg im Golf auf dem Level 1. DGL-Bundesliga?
„Wenn das Material dem Spieler kein gutes Feedback bzw. Vertrauen bringt, spielt das schon eine wichtige Rolle. Heutzutage ist das Thema Fitting aber auch generell wesentlich wichtiger geworden. Man braucht nicht immer das aktuellste Material, aber es sollte dem Golfer in keinster Weise für erfolgreiche Golfschläge im Weg stehen. Hier gibt es einfach auch zwei Seiten der Medaille: Es gibt genügend Spieler, die seit Jahren mit ihren Golfschlägern zufrieden sind und auch mit älterem Material top Leistungen zeigen können. Auf der anderen Seite hilft gerade den Mädels das Thema, dass Golfschläger beziehungsweise Schäfte immer leichter werden. Ein zu schwerer oder auch zu steifer Schaft macht es nicht leichter, einen guten Golfschlag auszuführen.“
Worin unterscheiden sich das Training und die Aufgaben eines Trainers, der ein Damenteam coacht, von denen eines Trainers eines Herrenteams? Und wenn Sie es sich aussuchen könnten: Welches Herrenteam der DGL würden Sie gerne einmal coachen?
„Der größte Unterschied zwischen Damen- und Herrenmannschaften liegt denke ich auf der Hand. Die Mädels sind in meinen Augen einfach etwas sensibler und gefühlsorientierter als die Herren, bei den Damen bringt es nicht wirklich viel, mit einer harten, direkten Ansprache zu kommen, vielmehr kann man über eine ruhige und offene Kommunikation recht viel steuern. Vertrauen und gute Stimmung sind für mich persönlich sehr wichtig. Ich bin mit den Mädels im GC Valley sehr zufrieden und wir verstehen uns alle gut! Aktuell würde mir nicht in den Sinn kommen, eine Herrenmannschaft trainieren zu wollen, schon gar nicht die eines anderen Clubs! Wenn, dann tausche ich vielleicht mal mit Danny die Seite und trainiere unsere Herrenmannschaft.“
Vielen Dank für das Gespräch!