EM Herren
Malik mit Titelchancen
24. Juni 2022 , Stefan Bluemer
Bei der Europameisterschaft der Herren überzeugt Yannick Malik vom GC St. Leon-Rot mit einer fabelhaften Leistung im Starkwind an der Mittelmeerküste und geht von T2 in die Finalrunde.
Valencia/Spanien – Der Platz von The Parador de El Saler hatte schon in den Tagen zuvor mit seinen Tücken für eine Selektion im Feld gesorgt. Am dritten Tag steigerte sich der Wind nochmals kräftig und ließ einige Träume platzen.
Nicht aber die von Yannick Malik! Der 18-Jährige, der in diesem Jahr schon mit dem dritten Platz bei der Spanish Int. Amateur Championship ein absolutes Top-Ergebnis erzielt hatte, lieferte auf der Frontnine eine fehlerlose Leistung, hielt die Scorekarte sauber und legte noch vier Birdies dazu.
Als der SLR-Athlet auf die Backnine ging, lebte der Wind erst so richtig los und machte es allen Spielern, die da noch draußen waren, fast unmöglich, die Bälle sicher zu platzieren. Malik fand aber meist die passenden Mittel, um sich in gute Lagen zu bringen und auch, wenn drei Bogeys auf die Karte rutschten, war der Spieler des National Team Germany damit immer noch bei den Besten.
Für eine der Par-5-Bahnen musste der Youngster vom Wolfpack Driver, Eisen drei und Eisen vier schlagen, um das Grün zu erreichen, was bei weniger Wind recht sicher mit dem zweiten Schlag anzuspielen ist. So kräftig ging nun der Wind über den Platz, der direkt am Ufer des Mittelmeers liegt.
Am Ende unterschrieb der Bundesadler eine starke 70, verbesserte sich damit auf gesamt vier unter Par und liegt vor der Finalrunde nur noch einen Schlag hinter dem Leader. In Führung ist der Italiener Filippo Celli, der noch von seiner 64 vom ersten Tag zehrt und an den beiden anderen Tagen jeweils schlechtere Scores als Yannick Malik ins Clubhaus brachte.
Der Deutsche hat also gute Aussichten, bis zum Ende um den Titel mitzuspielen, allerdings werden die letzten 18 Löcher auch kein Selbstläufer, denn den zweiten Platz teilt sich Malik mit drei weiteren Kontrahenten um die Medaillen. Es dürfte also spannend zugehen.
Schneider im Cut
Nach der dritten Runde gab es den Cut. Nur die besten 60 dürfen am Finaltag noch einmal aufteen. Von den insgesamt sechs Deutschen, die bei dieser EM angetreten waren, hat neben Malik nur noch Jan Schneider den Sprung in die Finalrunde geschafft. Auch Schneider trägt die Farben des GC St. Leon-Rot, kommt aber aus der Talentschmiede von Ted Long im GC Mannheim-Viernheim. Der Neu-SLR-Athlet fiel mit einer 77 (+5) um 29 Plätze zurück und geht von T44 in den vierten Akt dieser Titelkämpfe.
Die übrigen vier Deutschen verpassten den Cut. Thomas Schmidt vom GC Bergisch Land hatte zu hohe Zahlen auf der Karte und kam mit einer 79 (+7) vom Platz. Der Sturz um 43 Plätze an diesem Tag kostete die Finalteilnahme.
Wolfgang Glawe vom GC Mannheim-Viernheim und Tiger Christensen vom Hamburger GC konnten sich mit 73 respektive 72 Schlägen mehr als achtbar aus der windigen Affäre ziehen, hatten aber zuvor zu viel Boden verloren und schafften es nicht mehr, sich weit genug nach vorne zu schieben. Tim Tillmanns vom GC Hösel hatte im Wind mit sieben Bogeys und drei Doppelbogeys zu viele dunkle Farben auf der Karte. Die beiden Birdies verhinderten nicht mehr den Sturz um 73 Plätze und damit aus dem Cut.
Stimmen vom Tag
Yannick Malik resümierte den Tag sachlich: „So schwer wie heute habe ich den Platz bisher noch nicht gesehen. Das war wirklich krass! Steinharte Grüns bei mega viel Wind und dann auch noch schwere Fahnenpositionen. Ich hatte einen guten Start und habe gute Schläge, die Birdies gemacht und lag vier unter Par nach neun Löchern. Auf den Bahnen 10 und 12 habe ich zwei schlechte Schläge gemacht und zweimal ein Bogey kassiert. Den Rest habe ich wieder sehr solide gespielt. Mit zwei unter Par war ich wirklich sehr zufrieden. Mal sehen, was morgen noch geht.“
Auch Coach Thomas Gögele hatte viele gute Sachen bei dem Spieler des GC St. Leon-Rot gesehen: „Yannick hat die Bälle sehr gut platziert und gerade auf den erste neun Löchern wenig Fehler und viele Birdies gemacht. Als der Wind auf den zweiten neun Löchern deutlich stärker wurde, konnte er sich sogar noch näher an die Spitze heranarbeiten. Das war eine tolle Leistung!“
Finalrunde
Am Finaltag wird in Zweierflights gespielt. Yannick Malik geht mit dem Südafrikaner Casey Jarvis um 12.40 Uhr raus und kann vorlegen, da danach noch zwei Flights starten, in denen die anderen Spieler stehen, die sich ganz vorne platzieren konnten.
Jan Schneider bestreitet seine Finalrunde ab 8.50 Uhr mit Taichi Kho aus Hong Kong.
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