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Ausblick auf The Open: Das letzte Major von A bis Z


3. Juli 2024 , Felix Grewe


Objekt der Begierde: die Claret Jug für den Champion.
Objekt der Begierde: die Claret Jug für den Champion. | © Getty Images/Richard Heathcote/R&A

Zum 152. Mal schlagen die Stars bei der Open Championship (18. bis 21. Juli 2024) ab. Lesen Sie von A bis Z alles, was Sie über das älteste Majorturnier der Welt wissen müssen.

A wie Andrews, St. 

Nirgendwo fand das Turnier öfter statt als auf jener Anlage, die auch als „Home of Golf“ bezeichnet wird. 30 Mal war die schottische Kleinstadt bereits Austragungsort, zuletzt beim großen Jubiläum, der 150. Auflage, im Jahr 2022, als Cameron Smith siegte. Wer hier einmal selbst abschlagen möchte, kann sich für eine Tee-Time bewerben – das Los entscheidet. Die Greenfee-Preise liegen in der Hauptsaison bei rund 320 Euro. Pro Jahr werden auf dem Old Course etwa 40.000 Runden absolviert.

B wie British Open

Was denn nun, Open Championships oder British Open? Beides geht! Letztere Bezeichnung wird jedoch vorwiegend außerhalb Großbritanniens verwendet. So oder so steht fest: Es ist das einzige der vier Majors, das nicht in den USA stattfindet. Schon deshalb hat das Turnier eine besondere Bedeutung. 

C wie Claret Jug

Die Trophäe für den Champion und einer der bedeutendsten Pokale der Golfwelt. Wird oft auch als Rotweinkanne bezeichnet, denn Claret ist ein trockener Bordeaux und Jug das englische Wort für Kanne oder Krug – deshalb auch die entsprechende Form der Trophäe. Erstmals überreicht wurde die Claret Jug 1873. Der Sieger darf das gute Stück für ein Jahr behalten – und es nach Belieben mit den feinsten Tropfen befüllen. 

D wie Deutsche 

Einen deutschen Triumph hat es bei der Open Championship noch nicht gegeben. Bernhard Langer verpasste den Titel zwei Mal knapp – 1981 und 1984 wurde er Zweiter. Zudem war er drei Mal geteilter Dritter. Martin Kaymers bestes Ergebnis war ein geteilter siebter Rang 2010. In bester Erinnerung ist Marcel Siems 15. Platz aus dem Jahr 2021 im Royal St. George’s Golf Club, als er zeitweise sogar in der Spitzengruppe platziert war.  

E wie Els, Ernie

Gewann das Turnier zwei Mal. Zuletzt 2012 in Royal Lytham & St. Annes sowie zehn Jahre zuvor in Muifield in einem unvergessenen Stechen zwischen vier Spielern. 

Der zweite Coup: 2012 siegte Ernie Els in Royal Lytham & St. Annes.
Der zweite Coup: 2012 siegte Ernie Els in Royal Lytham & St. Annes. | © Golfsupport.nl


F wie Faldo, Nick

Dreifacher Champion (1987, 1990, 1992), darunter zwei Mal in Muirfield. Letzter englischer Open-Sieger. Legendär ist seine Siegerrede aus dem Jahr 1992, als er den Zuschauern „from the bottom of my heart“ dankte und den Medienvertretern „from the heart of my bottom“ (Hinterteil). Faldo hatte sich schlecht behandelt gefühlt. Über den Wind in St. Andrews sagte der schlagfertige Brite einmal: „Wenn es dort stürmt, gehen sogar die Möwen zu Fuß.“ 

G wie Gesamtschläge

Den Rekord für die wenigsten Schläge hält Henrik Stenson mit 264 (-20, ebenfalls Rekord). Der Schwede triumphierte 2016 im Royal Troon Golf Club. Es war sein bisher einziger Major-Sieg.

H wie Historie

Die Open ist das älteste Majorturnier der Welt. Die Idee für eine offene Meisterschaft auf wechselnden Kursen entstand bereits 1856. Weil kein anderer Club sich traute, wagte der Prestwick Golf Club 1860 einen Alleingang. Am 17. Oktober wurden dort die ersten vom Earl of Eglinton und Oberst James Fairlie ins Leben gerufenen Titelkämpfe ausgetragen. Bis zu diesem Jahr hat es 150 Auflagen des Turniers gegeben. 

I wie Internet

Natürlich berichten wir von Golf.de sowohl auf unserer Website als auch auf Facebook umfangreich und aktuell rund um die 152. Open Championship, die in diesem Jahr im Royal Troon Golf Club ausgetragen wird. Auf der offiziellen Website des Turniers gibt’s darüber hinaus News, Statistiken und Geschichten. www.theopen.com.  

J wie Jubiläum

Die Geschichte hätte nicht passender sein können. Ausgerechnet zum 150. Jubiläum der Open Championship kehrte das Major 2022 zurück nach St. Andrews – auf jene Anlage, auf der vor rund 600 Jahren angeblich die ersten Bälle geschlagen wurden. 

K wie Kurse

Aktuell gehören acht Plätze zum Kreis der Austragungsorte. Drei in Schottland (Old Course St. Andrews, Carnoustie und Royal Troon), vier in England (Royal St. George’s Golf Club, Royal Birkdale, Royal Lytham & St Annes und Royal Liverpool) und einer in Nordirland (Royal Portrush). 

L wie Links-Plätze

Nur auf diesen besonderen Kursen wird gespielt. Kein Links Course, keine Open! 

M wie Morikawa, Colin

Eine unglaubliche Story: Der Amerikaner siegte 2021 bei seinem ersten Open-Start überhaupt. Ein Jahr zuvor war ihm das gleiche Kunststück bei der PGA Championship gelungen. 

Open Champion 2021: der Amerikaner Collin Morikawa.
Open Champion 2021: der Amerikaner Collin Morikawa. | © Golfsupport.nl


N wie Nicklaus, Jack

Legende seines Sports. Drei seiner 18 Major-Titel gewann er bei der Open (1966, 1970, 1978). Zudem wurde er zwischen 1964 und 1979 sieben Mal Zweiter und landete 16 Mal unter den besten Fünf – beeindruckende Zahlen! 

O wie Old Tom Morris

Ältester Sieger (1867, 46 Jahre und 99 Tage) sowie ältester Teilnehmer (1896, 74 Jahre, elf Monate, 24 Tage) der Turniergeschichte.

P wie Preisgeld 

Die erste Kohle wurde 1863 ausgeschüttet – insgesamt zehn Pfund, die unter den besten Acht aufgeteilt wurde. Ein Jahr später waren es bereits 15 Pfund, davon kassierte der Sieger, Old Tom Morris, sechs. 1946 war das Gesamtpreisgeld auf 1.000 Pfund gestiegen, gut 30 Jahre später war es 100 Mal so viel. Die Millionenmarke wurde 1993 geknackt, als Greg Norman siegte und dafür 100.000 Pfund erhielt. 2011 spielten die Pros um insgesamt fünf Millionen Pfund, 2017 waren es rund zehn Millionen Dollar. 2021 wurden 11,5 Millionen Dollar verteilt. Champion Morikawa freute sich erstmals über einen Scheck von mehr als zwei Millionen Dollar. Brian Harman kassierte für seinen Triumph 2023 die bisherige Rekordsumme von drei Millionen Dollar. 

Q wie Qualifikation

Für die Open Championship gibt es lokale, regionale und seit 2004 auch internationale Qualifikationsturniere. In diesen Wettkämpfen werden rund ein Drittel der Teilnehmer ermittelt. Der Rest wird durch mehr als 30 verschiedene Kriterien bestimmt.

R wie Royal St. George

Austragungsort der ersten Open Championships 1895 in England. Zuvor hatte das Turnier stets in Schottland stattgefunden. Zur Premiere 1860 gastierte das Event übrigens im Prestwick Golf Club, wo bis 1872 jedes Jahr gespielt wurde. 

Berühmte Wiese: Der Royal St. George Golf Club gehört zu den regelmäßigen Austragungsorten des ältesten Major-Turniers.
Berühmte Wiese: Der Royal St. George Golf Club gehört zu den regelmäßigen Austragungsorten des ältesten Major-Turniers. | © Getty Images/Chris Trotman


S wie Silver Medal

Auszeichnung für den besten Amateur der Open Championship. Voraussetzung: Er muss den Cut geschafft und alle vier Runden beendet haben. 

T wie Tickets

Sie sind heiß begehrt, ist klar. Karten zu ergattern ist ähnlich schwierig wie beim Tennisturnier von Wimbledon. Fans konnten sich bewerben und mussten auf Losglück hoffen.  

U wie US-Amerikaner

Seit 1980 gingen 20 Titel an amerikanische Profis, darunter natürlich die drei Siege von Tiger Woods. Keine Nation stellte in diesem Zeitraum mehr Champions. Der letzte US-Sieger vor Morikawa im vergangenen Jahr war Jordan Spieth 2017 in Birkdale. Und 2023? Nicht unwahrscheinlich, dass mal wieder ein Ami triumphiert. Mit Scottie Scheffler, Patrick Cantlay, Xander Schauffele, Max Homa, Will Zalatoris und Jordan Spieth ist die Liste der US-Topspieler lang. 

V wie Vardon, Harry

Einer der berühmtesten britischen Golfer – und sechsmaliger Champion der Open. Er triumphierte 1896, 1898, 1899, 1903, 1911, 1914. Niemand siegte öfter. Vardon war auch Erfinder des weit verbreiteten Overlapping-Griffs. 

W wie Woods, Tiger

Er darf natürlich nicht fehlen. Drei Mal siegte er: 2000, 2005 und 2006. Beim ersten Triumph hatte er nach 72 gespielten Bahnen acht Schläge Vorsprung auf die Konkurrenz, beim zweiten waren es fünf und beim dritten siegte er hauchdünn mit zwei Schlägen vor Chris DiMarco. 

X wie Xander

Schauffele, natürlich. Olympiasieger von Tokio 2021. Bei der Open wurde er 2018 geteilter Zweiter hinter Francesco Molinari. Ansonsten gibt es wenig Gründe für sein Auftauchen in dieser Liste. Aber fällt Ihnen ein besserer Begriff mit dem Buchstaben X ein? 

Y wie Young Tom Morris 

Bisher jüngster Teilnehmer (1865, 14 Jahre, 4 Monate, 25 Tage) und ebenfalls jüngster Sieger (1868, 17 Jahre, fünf Monate, acht Tage) der Open. Zudem war der wohl beste Golfer des 19. Jahrhunderts hauptverantwortlich dafür, dass 1872 die Claret Jug eingeführt wurde. 1875 verstarb er mit gerade einmal 24 Jahren.

Z wie Zuschauer

2022 kamen mehr als 300.000 Fans nach St. Andrews – Rekord.