DM AK 30
Platzrekord für Marian Ludwig
18. Juni 2022 , Christopher Tiess
Am zweiten Turniertag der Deutschen Meisterschaften AK 30 behauptet Deborah Wehle (GC Hamburg Walddörfer) ihre Spitzenposition bei den Damen. Im Feld der Herren übernimmt Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC) die Führung. Marian Ludwig (GC Hof) spielt einen neuen Platzrekord.
Wiesbaden. Spätestens an diesem zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften der Mid-Amateure hat sich das Turnier zu einer waschechten Hitzeschlacht entwickelt. Die noch 116 Spielerinnen und Spieler kämpften auf ihrer Runde im wunderschönen GC Hanau-Wilhelmsbad mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Immerhin konnten zumindest die frühen Startzeiten noch einen Teil der vermeintlichen Morgenfrische für sich in Anspruch nehmen. Dies betraf einige der Herren sowie das gesamte Feld der 36 Damen.
Wehle bleibt vorne
Auch heute ist es Deborah Wehle (GC Hamburg-Walddörfer), die nach getaner Arbeit an der Spitze des Feldes steht. Gemeinsam mit der auf Platz zwei stehenden Rachel de Heuvel (GC Olching) scorte sie 72 Schläge (-1). Damit blieben beide Spielerinnen erneut unter Par - und sind damit die beiden einzigen im gesamten Damenfeld. Wehle (143; -3) behauptet ihre Führung nach zwei von insgesamt drei Turnierrunden knapp mit einem Schlag vor ihrer süddeutschen Kontrahentin de Heuvel (144; -2).
Die Walddörfer Spielerin fasst den Tag aus ihrer Sicht kurz zusammen: „Ich bin super happy und habe wieder sehr solide gespielt. Ich freue mich auf morgen und gebe mein Bestes. Und dann sehen wir, was dabei rauskommt.“ De Heuvel behält ihrerseits Tuchfühlung zur Führenden und kann den zweiten Rang nunmehr für sich alleine beanspruchen. Mit ihren insgesamt fünf Birdies wäre theoretisch sogar noch mehr drin gewesen, allerdings verhinderten zwei Doppelbogeys de Heuvels Sprung an die Spitze.
Den dritten Platz nimmt nun Diana Karwelat (Berliner GC Gatow) ein. Nach ihrer Par-Runde steht sie bei insgesamt 145 Zählern (-1). Karwelat hat damit eine drei Schläge starke Führung auf Alena Oppenheimer (GC Main-Taunus), die ihre zweite Runde mit einem unglücklichen Doppelbogey abschloss.
Wiedergrün nimmt Fahrt auf
Bei den Herren hat Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC) die zweite Turnierrunde genutzt, um seine Klasse zur Geltung zu bringen. Mit seiner starken 69 (-2) steht er für das Turnier bei 141 Schlägen (-1) und ist damit der derzeit einzige Spieler der Herrenwertung unter Par. Wiedergrün übernimmt die Führung von seinem Freund Felix Wartenberg (Marienburger GC), mit dem er auch an diesem zweiten Tag im Flight unterwegs war.
Stefan Wiedergrün resümiert das Geschehene: „Heute war es wirklich super. Gestern habe ich mich mit den langen Schlägen schwer getan - und habe mir sogar mein Eisen 5 kaputt gemacht, weil ich eine Wurzel getroffen habe. Heute bin ich aber wirklich glücklich mit der Runde. Viel mehr konnte man da wirklich nicht rausholen. Alle Komponenten meines Spiels haben heute gut funktioniert. Morgen hoffe ich, darauf aufbauen zu können und schaue, dass das Ganze noch ein Stück besser funktioniert. Denn hier sind schon ein paar Leute, die ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.
Von daher schaue ich mal, ob ich mich dagegen stemmen kann, denn hier sind wirklich sehr gute Kollegen mit dabei. Ich will mir aber gar nicht so viel Druck machen - meine Erwartungen sind nicht allzu hoch, denn ich merke, dass mir die Spielpraxis und Konstanz etwas fehlt. Vielleicht kann ich morgen früh gleich ein, zwei Birdies einstreuen und Druck aufbauen. Ich werde alles geben, aber wenn ein Anderer gewinnt, dann ist das so.“
Marian Ludwig stiehlt die Show
Trotz Wiedergrüns Führung gab es noch einen anderen Spieler, der an diesem zweiten Turniertag die Show an sich gerissen hat. Und dies ist Marian Ludwig vom GC Hof. Der Bayer ist vom geteilten 35. Platz aus in die zweite Runde gestartet und hat sich mit einer starken 66 (-5) auf T2 vorgespielt. Sein Ergebnis bedeutet einen neuen Platzrekord für die weißen Abschläge des GC Hanau-Wilhelmsbad.
Beeindruckend stehen Ludwigs fünf Birdies sowie das Eagle auf der Scorekarte - einziger Wermutstropfen bleibt ein Doppelbogey. Ganze elf Schläge Unterschied waren es zu seinem eigenen Vortagsergebnis. So hat Ludwig sich an diesem Moving Day eine erstklassige Ausgangsposition für den Finaltag erarbeitet. Er steht schlaggleich mit Wartenberg (143; +1) auf Platz zwei - nur zwei Zähler trennen die beiden von dem führenden Stefan Wiedergrün.
Marian Ludwig ist glücklich: „Ich fühle mich heute genau elf Schläge besser als gestern. Aber ganz klar - nach so einem Ergebnis ist man happy. Mein Spiel hat wirklich besser funktioniert als gestern und ich hatte einen sehr angenehmen Flight. Was morgen angeht, möchte ich das Turnier gerne mit einem Unter-Par-Ergebnis abschliessen. Und was die Platzierung angeht, wird es sicher spannend, denn hier sind viele, die richtig gutes Golf spielen können.“
Das Finale steht an
Auch für die gastgebende Anlage hat Marian Ludwig großes Lob: „Ich finde den Platz anspruchsvoll aber fair. Und er ist mit seinem tollen Zustand wirklich etwas besonderes. Man muss hier einfach Golf spielen: gute Schläge werden belohnt und schlechte werden bestraft.“ Ein weiterer Spieler, der die Spitze des Tableaus noch hätte durcheinander würfeln können, ist Moritz-Alexander Lebrecht (GC Hamburg-Wendlohe). Der lag bis kurz vor Runden-Ende auf Treppchenkurs. Erst sein Finish per Bogey-Bogey-Bogey stutzte sein Ergebnis (145; +3) zurecht und ließ ihn auf dem geteilten fünften Rang stranden.
Den vierten Rang hält Leonhard Wild vom GC Garmisch-Partenkirchen mit 144 Schlägen (+2). Die Finalrunde startet am 19. Juni 2022 um 08:00 Uhr. Der Leader Flight der Damen startet um 09:30 Uhr von Abschlag 1. Der Leader Flight der Herren beginnt seine Runde um 10:00 Uhr - ebenfalls vom Tee 1.