Viertelfinale erreicht

Laurenz Schiergen spielt in Lytham ein phantastisches Turnier, hat das nötige Quäntchen Glück und steigert sich im richtigen Moment, so dass er nach zwei Siegen den Aufstieg ins Viertelfinale dieses Turniers, das weltweit Beachtung findet, schafft.

Lytham Saint Annes – The Amateur Championship 2022 biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade eine. Am Morgen wurden die Matches der besten 32 gespielt und die Sieger durften sich auf die Teilnahme am Achtelfinale dieses so prestigeträchtigen und traditionsreichen Turniers freuen. Zudem auf einem Platz, der einen ganz besonderen Ruf genießt.

In Lytham haben sich schon die ganz Großen des Weltgolfs häufig duelliert und so bekommt jedes Match auch bei diesem Turnier einen besonderen Stellenwert. Mittendrin Laurenz Schiergen, der lange Jahre im Golf Team Germany gefördert wurde.
Am Morgen war das Match zwischen Gustav Frimodt aus Dänemark und dem Athleten des GC Hösel als letztes Duell dieser Runde gestartet.

Frimodt zeigte eine gute Leistung und ließ immer wieder aufblitzen, warum er seine beiden ersten Matches jeweils klar mit 4&3 gewinnen konnte. Laurenz Schiergen hatte noch nicht seinen kompletten Werkzeugkasten dabei, der gerade auf diesem so grimmigen Par 70 nötig ist, um tief zu gehen. Im langen Spiel lief es nicht ganz rund, dafür lieferte der Rheinländer im kurzen Spiel und auch bei längeren Putts auf den Grüns eine famose Leistung.

Durch diese Stärke hielt Schiergen das Match immer offen und kam sogar mit einer hauchdünnen Führung auf das 18. Tee. Hier brachten beide als Höhepunkt des Matches jeweils ein Birdie unter. „Das ist auf diesem Platz wirklich toll und genau so muss man Matches gewinnen. Laurenz hat sich durchgebissen und hat es heute vormittag super gemacht“, war Bundestrainer Ulli Eckhardt mit dem Ergebnis und auch der Art und Weise, wie der Deutsche den Dänen im Griff behalten hatte, mehr als zufrieden.

Achtelfinale

Im Achtelfinale traf Laurenz Schiergen auf Nevill Ruiter. Der 120. der Weltrangliste hat 2021 mit einem Sieg bei der Tschechischen Internationalen Matchplay Championship bewiesen, dass ihm dieses Turnierformat liegt.
In der ersten Runde hatte der College-Student den Dänen Mathias Lorentzen glatt mit 4&3 eliminiert. Anschließend hatte er gegen seinen Landsmann Kiet van der Weele eine gutes Stück Mehrarbeit zu leisten, als ihm der Sieg erst auf dem vierten Extraloch gelang. Entsprechend hatte Ruiter am Nachmittag vor dem Match gegen Laurenz Schiergen ein paar Körner mehr gelassen.

Guter Start

Die Gunst der Stunde nutzte der Deutsche und brachte sich schnell in eine gute Position. Nun war auch das lange Spiel wieder voll da und so gelangen Schiergen früh zwei Birdies. Wobei das zweite Birdie nur reichte, um das Loch zu teilen. Dennoch war eine frühe 2auf-Führung eine gute Basis.
Von da an war es ein absolut ausgeglichenes Match, in dem mal der eine, mal der andere Löcher für sich entschied. Zwischenzeitlich gelang es dem Niederländer sogar zweimal, das Match auf all square zu stellen. In Führung gehen konnte Ruiter aber nie und so war es letztlich mehr als gerecht, dass Laurenz Schiergen mit Lochgewinnen auf den Bahnen 14 und 15 wieder 2auf in Führung ging und diese bis zum 2&1-Sieg hielt.

Hoheit auf den Grüns

Wie am Morgen schon war die Sicherheit auf den Grüns beeindruckend und auch längere Putts fanden ihren Weg in die Dose. Im Vergleich zum ersten Match des Tages waren nun aber auch wieder das lange Spiel und die Eisen voll auf Sendung, so dass es vielfach anerkennende Zustimmung auch von den kundigen und fairen Zuschauern gab.
„Laurenz hat am Nachmittag wie ausgewechselt gespielt. Am Vormittag war es auch etwas glücklich, das Match zu gewinnen, aber bei einer solchen Meisterschaft muss man auch mal einen Sieg landen, wenn es nicht optimal läuft. Im zweiten Match hat er dafür wieder sehr, sehr stark gespielt und hat den Holländer oft unter Druck gesetzt. Das war ein sehr schönes Match auf wirklich sehr hohem Niveau. Es macht sehr viel Freude, Laurenz hier zuzuschauen, weil Putts und das kurze Spiel ganz großartig sind. Da geht noch was“, ist Bundestrainer Ulli Eckhardt sehr vom Auftritt des Rheinländers angetan.
Auch der erfolgreiche Athlet selbst hat richtig Spaß an dem, was er gerade erleben darf: „Ich ersten Match habe ich heute nicht so gut gespielt, konnte es aber trotzdem über die Linie retten, weil ich zum Ende der Runde ein paar richtig gute Putts gelocht habe. Am Nachmittag habe ich deutlich besser gespielt und habe viele gute Schläge gemacht, auch ins Grün. Dadurch konnte ich meinen Gegner mehr unter Druck setzen. Auf den Schlusslöchern habe ich wie in den Tagen zuvor richtig gut gespielt. Ich freue mich auf morgen. Es macht jeden Tag einfach nur Bock, hier in Lytham zu spielen.“

Viertelfinale

Im Viertelfinale trifft Laurenz Schiergen ab 8.45 Uhr Ortszeit auf Aldrich Potgieter. Der Südafrikaner hat am ersten Tag der Matchplays mit Monty Scowsill aus England kurzen Prozess gemacht und klar mit 6&4 gewonnen. Auch heute am Vormittag war gegen den Italiener Matteo Christoni beim 3&2-Erfolg vorzeitig Schluss. In seinem Achtelfinale hatte Potgieter gegen seinen Landsmann Kyle De Beer deutlich mehr Probleme, nachdem er eine frühe 3auf-Führung ebenso schnell wieder verspielt hatte. Auf dem ersten Extraloch gelang dem 140. der Weltrangliste dann aber doch der entscheidende Lochgewinn zum Aufstieg ins Viertelfinale.
Die Ergebnisliste des Südafrikaners liest sich sehr beeindruckend, denn in 2021 und auch in 2022 bis in den April hinein, hatte er bei allen Turnieren immer einen Platz in der Top Ten erreicht.

Zuschauer

Ab dem Viertelfinale biete der R&A einen Livestream der Matches an. Dadurch können auch die Golffans in Deutschland live dabei sein, wenn Laurenz Schiergen am Morgen auf den Südafrikaner trifft. Im Falle eine Sieges geht es am Nachmittag direkt weiter. Gegner wäre dann entweder Max Charles aus Australien oder Alex Maguire aus Irland.

 

>>>>Livestream Viertelfinale>>>>

>>>>Endstand Zählspielqualifikation>>>>

>>>>Matchplay-Ergebnisse>>>>