EM Midamateurs

Silber und Bronze bei EM der Mid-Amateure


4. Juni 2022 , Christopher Tiess


Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) gewinnt europäisches Bronze! (Foto: privat)
Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) gewinnt europäisches Bronze! (Foto: privat)

Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) und Miko Apfel (GC München Valley) holen bei den Europameisterschaften der Mid-Amateure eine Bronze- und eine Silbermedaille. Die Siege gehen an die Spanierin Ane Urchegui sowie an den Franzosen Joe Armstrong.

Wiesbaden. Bei den Europameisterschaften der Jungsenioren im französischen Golf du Médoc Resort konnten die deutschen Teilnehmer zwei Medaillen sichern. In der Damenwertung erspielte Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) Bronze. Bei den Herren kämpfte sich Miko Apfel (GC München Valley) in einem starken Teilnehmerfeld sogar zu einem geteilten Vizemeister-Titel. Titelverteidigerin Maria Anetseder (GC München Valley) hingegen fiel am Finaltag auf den geteilten zehnten Platz zurück. Ihr Putter blieb auf der entscheidenden Runde einfach eiskalt.

Aber der Reihe nach: in der Wertung der Jungseniorinnen spielte sich ein Foto Finish erster Güte ab. Die Französin Charlotte Guilleux ging mit zwei Schlägen Führung auf die letzte reguläre Spielbahn. Dort musste sie allerdings ein Bogey notieren, während Kontrahentin Ane Urchegui aus Spanien ein Birdie spielte. Das so erzwungene Stechen entschied die Spanierin mit vollem Momentum am ersten Extraloch für sich. Sie nimmt den Turniersieg mit einem Gesamtergebnis von 209 Schlägen (-4) und einem gewonnenen Stechen mit nach Hause. 

Sicheres Bronze für Neumann

Direkt hinter den beiden Titel-Anwärterinnen spielte sich Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) zu einer starken Bronzemedaille. Die Bundesliga-Spielerin hat ihre Ambitionen mehrfach korrigiert und ist letztendlich überglücklich mit dem Turnierresultat von 212 Zählern (-1): „Ich bin mit dem Ergebnis super happy. Ich habe nach zehn gespielten Bahnen fünf unter Par gelegen. Danach musste ich deutlich mehr kämpfen und habe auch noch zwei Bogeys gezogen. Am Ende lag ich für das Turnier bei eins unter Par. 

Ich bin schon mit dem Gedanken nach Bordeaux gereist, vorne mitzuspielen. Ich hatte mir auch die Ergebnisse vom letzten Jahr angeschaut - da hat man mit 13 über Par gewonnen. Das hielt ich für machbar. Am Ende haben sich die Ergebnisse hier aber anders dargestellt und das Niveau erschien deutlich besser. Nach dieser Erkenntnis hatte ich meine Erwartungen auf ein Top Ten oder vielleicht noch ein Top Five Ergebnis zurückgeschraubt. Und so ist die Medaille eine wirklich tolle Überraschung.“ 

Und Neumann fügt hinzu: „Der Golfplatz war in einem super Zustand mit großen und stark ondulierten Grüns. Der Platz war aber insgesamt fair und mit seinem Links-Charakter hat er sehr viel Spaß gemacht.“ Den dritten Platz konnte die Berlinerin beinahe unangefochten einspielen, denn die viertplatzierte Myrte Eikenaar (Niederlande) benötigte 218 Schläge (+5), um die Meisterschaft zu beenden.

Anetseder mit kaltem Putter

Weitere aus deutscher Sicht beachtenswerte Ergebnisse haben Lisa Holzmüller (GC Hamburg-Ahrensburg) auf T5 (219 Schläge) sowie Nina Birken (GC Hösel) und Titelverteidigerin Maria Anetseder (GC München Valley) auf T10 (221 Schläge) eingefahren. Anetseder war mit ihrem Abschneiden allerdings unglücklich, musste sie am Finaltag doch ihre mit Abstand schwächste Runde (77 Schläge; +6) notieren. Der Grund: ein eiskalter Putter mit über 40 Schlägen auf den Grüns.

Anders sah es da bei Nina Birken (GC Hösel) aus, die mit dem Turnierverlauf einen deutlich besseren Rhythmus für sich fand: „Ich bin nach den letzten beiden Runden zufrieden mit dem Ausgang des Turniers! Ich bin sehr nervös gestartet und habe nur sehr schwer ins Turnier gefunden - es ging nichts leicht von der Hand. Aber ich habe gekämpft und nie aufgegeben. Ich war nach dem letzten DGL-Wochenende nervlich recht angeschlagen, was ich dann aber zum Glück ablegen konnte. 

Meine Mannschaftskollegin Nicol Elshoff stand als Erste auf der Warteliste und ist leider nicht mehr reingerutscht - so hat sie mich drei Runden als Caddy begleitet. Ihre Unterstützung war sehr hilfreich und schön und ich bin sehr dankbar dafür. Der Platz war gut zu spielen, die Grüns sehr gut präpariert und recht fix. Im Übrigen lag die Herausforderung nicht darin, die Grüns zu treffen sondern die Fahnen präzise anzuspielen, denn die Grüns waren bis zu 46m lang und breit und dazu stark onduliert.“

Miko Apfel vom GC München Valley holt zur eigenen Überraschung die Silbermedaille. (Foto: privat)
Miko Apfel vom GC München Valley holt zur eigenen Überraschung die Silbermedaille. (Foto: privat) | ©

Apfel mit Tuchfühlung zum Sieger

In der Wertung der Herren ist die Entscheidung ohne Stechen gefallen. Hier hat der Franzose Joe Armstrong nach einem fabelhaften Turnier eine 206 erzielt und blieb damit sieben Schläge unter Par. Mit Einzelrunden von 71, 68 und 67 Zählern war er für die Konkurrenz letztendlich uneinholbar. Miko Apfel (GC München Valley) behielt zwar die Tuchfühlung zu dem Franzosen und die beiden lagen an Bahn 14 sogar gleichauf. In der Spätphase des Turniers jedoch - also auf den beiden letzten Spielbahnen - musste Apfel den späteren Meister ziehen lassen, denn Apfels Bogey-Bogey-Finish war einfach nicht wieder gut zu machen. 

Miko Apfel fällt so mit insgesamt 210 Schlägen (-3) auf den geteilten zweiten Platz zurück. Diesen teilt sich der Bayer mit dem Schweden Jonas Wallmo. Der Silbermedaillengewinner kommentiert: „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich bin ohne Erwartungen nach Bordeaux in einen Familien- und Golfurlaub gereist und war froh, als ich von der Warteliste ins Starterfeld gerutscht bin. Ich bin sehr happy mit meinen drei Runden und bin froh mit einem zweiten Platz nach Hause zu fahren!“ 

Und Apfel fügt zum Meisterschaftsplatz bei Bordeaux hinzu: „Der Platz ist einer der schönsten Plätze, die ich bisher gespielt habe.“ Das zweite deutsche Top Ten Ergebnis der Herren hat Felix Wartenberg (Marienburger GC) erzielt. Mit einer starken 67 (-4) und vor allem einer äußerst starken Back Nine katapultiert sich der Rheinländer noch nach vorne und steht am Ende bei 214 Zählern (+1).