GBGO 2022
Fabelplatzrekord durch Wiedemeyer
3. Juni 2022 , Stefan Bluemer
Tim Wiedemeyer vom Münchener GC geht als Leader in den Finaltag. Seinen Vorsprung an der Spitze baut der Bayer nicht einfach so aus, sondern mit einem Fabelplatzrekord auf Kurs Rot.
St. Leon-Rot – 1999 war es Nick Price (Simbabwe), der im Rahmen der Deutsche Bank SAP Open von den weißen Tees am 24. Mai mit 65 Schlägen einen Platzrekord auf Kurs Rot aufstellte. Dieser hatte seitdem Bestand. Zweimal wurde die 65 eingestellt, aber unterboten erst am zweiten Tag der 18. German Boys & Girls Open am 3. Juni 2022.
Tim Wiedemeyer hatte eine späte Startzeit und kam bei drückender Schwüle sehr gut in die Runde, begann gleich mal mit einem Eagle auf seiner zweiten Bahn. Es folgten auf dem 6.587 Meter lange Kurs weitere sechs Birdies, ehe dem 17-Jährigen tatsächlich doch ein Bogey auf die Karte rutschte.
Um seinen Score auf acht unter Par zu drücken, gelang dem Spieler des Junior Team Germany auf seiner letzten Bahn noch ein Birdie. Die 64 (-8) ist somit der neue Platzrekord auf Kurs Rot.
„Jedes Par ist hier Gold wert. Ich habe auch heute wieder ziemlich gute Eisen gehauen und habe viele Putts gelocht. Als Erster kann man fast nur verlieren, aber ich werde einfach entspannt bleiben und versuchen, viele Pars und ein, zwei Birdies zu machen“, hat der Leader für den Finaltag einen einfachen Plan parat.
Dankbar
Einen ganz besonderen Danke widmete der Youngster des Münchener GC seiner Schule: „Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Huber und Herrn Dr. Adam vom Isar Gymnasium München für die vielen Schulbefreiungen. Ohne diese Unterstützung wäre es mir gar nicht möglich, Golf auf diesem Niveau zu spielen und bei so vielen Turnieren auch international Erfahrungen sammeln zu können.“
Sechs Schläge
Mit sechs Schlägen mehr in der Wertung folgen zwei Spieler auf dem geteilten zweiten Platz: Malte Skaaning aus Dänemark hatte sich schon am ersten Tag auf Kurs St. Leon mit einer 68 sehr gut in Stellung gebracht. Mit einer 69 am zweiten Tag verteidigte er seinen zweiten Platz. Aufgeschlossen hat Paul Ulmrich. Der Mannheimer brachte mit einer bogeyfreien 66 (-6) den zweitbesten Score des Tages unter und hat sich damit eine echte Chance erarbeitet, bei diesem international so stark besetzten Turnier eine Spitzenposition zu erspielen.
Zwischenfazit
Jungen-Bundestrainer Christoph Herrmann beobachtet wenige Woche vor der Team-Europameisterschaft, die vom 5. bis 9. Juli an gleicher Stelle ausgetragen wird, seine Schützling mit besonders intensivem Blick: „Für uns ist das ein sehr bedeutsames Turnier. Es ist eines der besten Jugendturniere in ganz Europa. Zu Hause will man immer zeigen, dass man konkurrenzfähig ist. Wir stehen bis jetzt sehr ordentlich da, haben sehr gute Ergebnisse, angeführt von Tim Wiedemeyer, der seine Führung mit einem phantastischen Platzrekord heute noch ausgebaut hat. Das freut mich ganz besonders, weil er im Frühjahr zwar immer wieder gezeigt hat, was er kann, aber noch nicht nur gute Ergebnisse gespielt hat. Nach einem phantastischen letzten Jahr hat er im Frühjahr nach kleinen Umstellungen im Schwung etwas gekämpft, ist aber kontinuierlich besser geworden. Ich freue mich riesig, dass er jetzt auf einem guten Weg ist.“
Neben Tim Wiedemeyer haben auch andere Spieler mit dem Bundesadler auf der Brust ihren Trainer beeindruckt: „Finn Kölle hat eine tolle Runde gespielt und durch eine Unachtsamkeit, die er nun wahrscheinlich nie wieder macht, hat er zwei Schläge verloren. Wir denken bei diesen Jugendturnieren immer an Entwicklung und Finn hat ganz viel Potenzial. Carl Siemens spielt seit Wochen auf allerhöchstem Niveau und ist auch hier in Kontakt zu den Top-Plätzen. Bei ihm kann ich mir durchaus vorstellen, dass er am Finaltag mit großem Ehrgeiz zur Sache geht, um sich noch weiter vorne zu platzieren. Auch die anderen Spieler des Junior Team Germany haben eine ermutigende Leistung im Hinblick auf das, was hier ansteht, gebracht.“
Den Platz St. Leon sieht der Bundestrainer als große Herausforderung: „Über 6.700 Meter ist für ein Jugendturnier schon ein Wort. Das ist wirklich lang. Die Bunker sind dadurch auch für unsere Longhitter im Team absolut im Spiel. Da hat sich das Anforderungsprofil des Platzes sehr verändert. Man muss also damit rechnen, sehr viel längere Schläge ins Grün zu haben, längere Eisen spielen zu müssen. Die Par 3 sind alle hoch anspruchsvoll. Man muss klug spielen.“
Leaderflight um 13.20 Uhr
Am Samstag wird die Finalrunde ausgetragen. Ab 7.30 Uhr gehen die ersten Talente raus. Der Leaderflight mit Paul Ulmrich, Malte Skaaning und Tim Wiedemeyer wird um 13.20 Uhr auf Tee 1 von Kurs St. Leon in den Kampf um den Titel gehen.
Nationenwertung
In der Nationenwertung hat sich Team Deutschland I den Sieg gesichert. Tim Wiedemeyer, Finn Kölle und Carl Siemens hatten mit gesamt -18 sechs Schläge weniger in der Wertung als Team Italien I. Weitere vier Schläge zurück: Dänemark II.
Livescoring Jungen
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