Regelfrage #20
Nutzloses Par?
1. Juni 2022 , Dietrich von Garn
In der „Regelfrage der Woche“ widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um Ingo Irrweg und Gustav Gucktnicht, die ein falsches Loch spielen.
Die Situation:
Ingo Irrweg und Gustav Gucktnicht spielen eine Runde und denken, sie befinden sich auf Loch 12. Nachdem beide zum Par eingelocht haben und den Flaggenstock zurückstellen, sehen sie auf dem Flaggentuch die Zahl „16“. Hat der Greenkeeper mal wieder die Fahnen verwechselt? Oh Schreck, am Waldrand steht ein Schild mit der Aufschrift „Tee 17“! Da sind sie wohl nach der 11 falsch abgebogen und haben das falsche Loch gespielt.
Ihnen kommt der Gedanke, dass man nun aber schnell zu Loch 12 gehen sollte, um richtig weiter zu spielen. Ob es eine Strafe gibt, kann man hinterher fragen. Kurz darauf kommen sie an das Loch 16 und erinnern sich zum Glück daran, dass sie gerade schon einmal hier waren und bereits jeder ein Par gespielt hatten.
Sie gehen also zügig zu Loch 17, spielen von dort die Runde zu Ende und fragen die Spielleitung, wie das mit der evtl. Strafe auf der 12 wäre. Sie hätten es ja selbst gemerkt und korrigiert. Warum schauen die alle so komisch?
Die Lösung:
Als die Spieler vom Loch 11 zu Loch 16 gegangen sind, hätte ihr nächster Schlag vom Abschlag auf Loch 12 erfolgen müssen. Die 16 liegt außerhalb des 12. Abschlags, und dafür wären zwei Strafschläge aufzuschreiben.
Heute und in diesem Fall könne man jedoch darauf verzichten, denn es wird noch schlimmer: Die Schläge auf dem Loch 16 waren Schläge außerhalb des 12. Abschlags, die nicht zählen, und nicht etwa ein verfrühtes Par auf dem Loch 16. Somit haben die Spieler das Loch 16 nicht gespielt, was im Zählspiel eine Disqualifikation bedeutet, da ein Loch der Runde kein zählbares Ergebnis aufweist. Und im Stableford ebenfalls, aber weil ein Ergebnis notiert wurde, wo ein „Streichloch“ gewesen wäre.