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Woods-Bilanz: Zwischen Frust und Hoffnung
4. Dezember 2024 , Felix Grewe
2024 war aus sportlicher Sicht kein gutes Jahr für Tiger Woods. Der US-Superstar über eine Saison zum Vergessen und seine Pläne für 2025.
Man muss in diesen Tagen an die Hero World Challenge vor einem Jahr denken. Als Tiger Woods vor den Medienvertretern saß und optimistisch in die Zukunft blickte. Einmal im Monat wolle er 2024 spielen, erklärte er damals. Den Fokus, natürlich, auf die großen Turniere, die Majors richten. Er wirkte ehrgeizig, angriffslustig, offenbar bereit, um noch einmal neue Kräfte zu mobilisieren – woher auch immer er sie nehmen wollte – und vielleicht doch noch einen letzten großen Coup zu landen. Wenn Woods so etwas in Aussicht stellt, dann glaubt man ihm. Schon deshalb, weil man ihm glauben möchte.
Die Woods-Bilanz 2024
Ein Jahr später sitzt der 15 Major-Titel schwere Superstar auf dem gleichen Stuhl. Seine Pressekonferenz vor dem Start der Hero World Challenge auf den Bahamas gehört inzwischen zur Tradition am Ende eines Jahres. Diesmal blickt Woods zurück – auf ein Jahr, das völlig anders verlief, als er es sich selbst erhofft und gewünscht hatte: Aufgabe beim Genesis Invitational, Platz 60 beim Masters, verpasste Cuts bei der PGA Championship und der Open Championship. Danach eine weitere Operation am Rücken, die sechste bereits. „Nun, ich hätte nicht gedacht, dass es meinem Rücken so ergehen würde wie in diesem Jahr“, sagt Woods. Er beschreibt die Schmerzen, mit denen er immer wieder zu kämpfen hatte in den vergangenen Monaten, die in sein Bein ausstrahlten und die ihn weit fernhielten von seinen hohen Ambitionen.
Hoffnungsvoller Blick nach vorn
Wann er zurückkehren und ob er es im nächsten Jahr noch einmal versuchen werde, jeden Monat ein Turnier zu spielen? „Ich weiß es wirklich nicht“, sagt er. Keine Euphorie diesmal also beim Blick in die neue Saison. Fast klingt es, als wolle der US-Superstar nicht wieder etwas versprechen, was er später möglicherweise nicht einlösen kann. „Dieses Jahr muss ich wegwerfen,“ sagt er. „Ich war nicht so gut drauf, wie ich es hätte sein müssen. Ich habe nicht so viel gespielt, wie es nötig gewesen wäre, um in die Majors zu gehen und ich habe dort nicht gut gespielt.“ Dann sagt er: „Hoffentlich wird das nächste Jahr besser, ich werde körperlich stärker sein. Ich weiß, dass der Eingriff geholfen hat und hoffentlich kann ich darauf aufbauen.“ Klingt zwar nach einem Hauch von Woods-Optimismus. Klar ist aber auch: Aus jeder Hoffnung spricht immer auch ein leiser Zweifel.
Vieles ist ungewiss, was die sportliche Zukunft von Tiger Woods betrifft. Sicher scheint: Bei der Hero World Challanege, die er 1999 zu Gunsten seiner Stiftung ins Leben rief, als er bereits im Alter von 24 Jahren einer der Größten seines Sports war, wird man ihn auch künftig immer wieder sehen und hören. Auch wenn das Turnier nun wieder einmal ohne seinen Helden stattfinden muss.
Im Video: Die Woods-Pressekonferenz bei der Hero World Challenge
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