Sporthilfe
Was Langer mit Briems Auszeichnung zu tun hat
15. November 2024 , Thomas Kirmaier
Bernhard Langer gewinnt wieder und Helen Briem erhält am selben Wochenende eine hohe Auszeichnung. Zufall? Beides hängt zusammen und dokumentiert eine Art Generationenvertrag im deutschen Golf, das für Sporthilfe-Vorsitzende Karin Orgeldinger eine „sehr wichtige Sportart“ ist.
Gut acht Jahre ist das her. Im Sommer 2016 war Bernhard Langer mit der Goldenen Sportpyramide ausgezeichnet und in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen worden – neben 15 weiteren großen Persönlichkeiten und Stars wie beispielsweise Günter Netzer (Fußball), Walter Röhrl (Rallye) oder Erich Kühnhackl (Eishockey). Mit dem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro hatte Langer damals die Förderung von Golf-Talenten durch die Deutsche Sporthilfe unterstützt – und seinen Sport noch mehr in die Mitte der Gesellschaft gerückt.
„Die Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports und die Auszeichnung mit der Goldenen Sportpyramide sind für Sportler großartige Zeichen der Anerkennung und des Respekts vor ihren Leistungen. Ich bin sehr dankbar, als erster Golfer zu dem auserwählten Kreis dieser deutschen Sportler zu gehören. Damit wird letztlich auch meine Sportart gewürdigt. Mit dem Preisgeld möchte ich die Förderung von Golf-Talenten unterstützen, denn auch in Zukunft sollen möglichst viele deutsche Spieler zur Weltspitze gehören“, so Langer damals beim Festakt in Frankfurt.
Acht Jahre später wird Helen Briem zu Deutschlands Juniorsportlerin des Jahres gekürt. Für Karin Orgeldinger nur eine logische Konsequenz: „Helen hat in ihren jungen Jahren schon unglaublich viel geleistet und wir hoffen, dass ihr die Auszeichnung Motivation und Selbstvertrauen gibt, ihren Weg weiterzugehen.“ Für die Sporthilfe-Vorsitzende, frühere Fechterin und Team-Managerin sowie Athletik-Trainerin der Frauen Eishockey-Nationalmannschaft, ist es keine Überraschung, dass erstmals eine Golferin diese Ehrung entgegennimmt: „Wir erleben es überall. Golfplätze sind gut besucht und die Sporthilfe ist schon seit 2015 in der Förderung des Golfsports aktiv. Deswegen ist es für uns nicht erstaunlich, dass nun eine Golferin Juniorsportlerin des Jahres wurde“, so Orgeldinger.
Natürlich habe auch die Silbermedaille von Esther Henseleit bei den Olympischen Spielen in Paris dazu beigetragen, dass der Golfsport noch weiter in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen ist. Orgeldinger: „Das war unglaublich. Das ist für ganz Deutschland in dieser sehr wichtigen Sportart auch eine Riesenmotivation, Nachwuchs besser zu fördern. Unsere Top-Golfer sind international konkurrenzfähig. Bernhard Langer ist bei uns in der Hall of Fame, insofern ist die Sporthilfe schon länger ein sehr wichtiger Partner für die Golfer.“
Der Golfsport erreicht auch und vor allem in 2024 immer mehr Menschen in Deutschland. Durch Langers sensationelles Comeback, Henseleits Olympia-Medaille und Briems beachtliche und verdiente Auszeichnung. Ausruhen gilt allerdings nicht. Niemand darf sich zurücklehnen. Es gibt noch viel zu tun. Zumal: Seit 1947 wählen Deutschlands Sportjournalisten die Sportlerin und den Sportler des Jahres. Die Abstimmung 2024 ist in vollem Gange, um am 15. Dezember auf der Gala in Baden-Baden die Gewinner bekanntgeben zu können (ZDF überträgt live).
Den wählenden Medien wird jährlich eine Liste mit Vorschlägen zur Abstimmung zugeschickt. Darunter diesmal: 15 großartige Sportlerinnen wie zum Beispiel Judoka Miriam Butkereit oder Kanutin Elena Lilik (beide holten Silber in Paris). Esther Henseleit hat es nicht in die Vorauswahl der Journalisten geschafft. Wählen kann man sie trotzdem. Noch nie war ein Golfer (eine Golferin) Sportler/in des Jahres in Deutschland. Bernhard Langer hatte es seinerzeit ebenso mehrfach in die Top Ten geschafft wie Martin Kaymer. Sophia Popov war 2020 sogar Zweite. Irgendwann werden Deutschlands Golfer auch diese Preise holen.
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