Das Gleiche nach derselben Regel?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal mit Gunda Gründlich und Petra Putzig, die das Gleiche machen, aber nicht nach derselben Regel.

Die Situation: 

Gunda Gründlich und Petra Putzig haben ihre Bälle ziemlich an die gleiche Stelle an den Waldrand geschlagen. Zwischen Blättern und kleinen Ästen ist nur ein Teil der Bälle zu sehen. Gunda erkennt ihren Ball ohne ihn aufnehmen zu müssen, stellt aber fest, dass sie in einem „echten Kaninchenloch“ stehen müsste, um den Ball zu spielen. Sie bestimmt den nächstgelegenen Punkt der Erleichterung und räumt aus dem Bereich, in dem sie droppen möchte, etliche kleine Äste und Blätter zur Seite. Dann droppt sie und spielt. 

Petra markiert einen Ball und nimmt ihn zum identifizieren auf. Als sie feststellt, dass sie den richtigen Ball erraten hat, wischt sie mit der Hand auch noch ein paar Blätter zur Seite, die um das zur Markierung im Boden steckende Tee ihren Ordnungssinn stören, legt ihren Ball hin und spielt. 

Ein langes „Äääh, ich weiß nicht, du durftest da nicht sauber machen“ kommt da von Gunda. Petra ist entsetzt „Das hast Du doch auch gerade gemacht. Und bei mir stellst Du Dich an? Wir haben doch beide dasselbe gemacht, und Du darfst und ich nicht?“ 

Darf sie nicht? Und wenn nein, warum?

Die Lösung:

Die beiden haben nur das Gleiche gemacht, aber nicht nach derselben Regel.

Wird ein Ball gedroppt (also an eine neue Stelle), darf der zum Droppen bestimmte Bereich vorher gesäubert werden.

Muss ein Ball zurückgelegt werden (also an dieselbe Stelle), darf dort nichts entfernt werden, solange der Ball aufgenommen ist, denn dann könnte ein Spieler leicht Gegenstände entfernen, die den Ball bewegen würden, wenn dieser gleichzeitig dort läge.

Nach Regel 15.1a kostet die Säuberungsaktion Petra einen Strafschlag.