Glück gehabt?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um Paula Pech, deren Ball aus dem Bunker zurück in den Sand rollt, den sie bereits gerecht hat.

Die Situation:

Paula Pech schlägt ihren Ball aus einem Bunker. Zuerst hatte sie Pech, im Bunker gelandet zu sein, und nun trifft sie den Ball etwas fett und der Ball rollt nicht bis zum Loch, sondern bleibt auf dem Vorgrün liegen, wo der Boden steil zum Bunker abfällt. Immerhin draußen, denkt sie sich und macht sich daran, ihre Fußspuren zu harken, und dann noch ein paar Fußspuren nebenan, die wohl von Leuten stammen, die sich nicht benehmen können.

Plötzlich wird sie durch die Rufe ihrer Mitspieler aufgeschreckt und sieht gerade noch, wie sich ihr Ball wieder in Bewegung setzt und auf den frisch geharkten Sand rollt.

Nun beginnt das Rätselraten: Durfte sie überhaupt den Sand einebnen, wenn die Gefahr bestand, dass der Ball wieder in den Bunker zurückkommt? Hat sie nun die Lage für ihren nächsten Schlag verbessert? Wird das teuer?

Die Lösung:

Ja, ja, nein. Sobald ein Ball aus dem Bunker gespielt wurde und zur Ruhe gekommen ist, darf ein Spieler nach Regel 12.2b(3) uneingeschränkt den Bunkersand berühren oder bewegen. Es kann dabei nicht abgeschätzt werden, wann die Gefahr besteht, dass der Ball wieder in den Bunker kommt, deshalb wird dies nicht berücksichtigt.

Somit hat Paula die Lage für ihren nächsten Schlag verbessert, aber genau wie von den Regeln erlaubt und deshalb straflos.