AK 50

AK-50-Damen sind Spanische Meister


12. März 2024 , Christopher Tiess


Doppelsieg im Einzel: Franca Fehlauer-Lutter (2.v.r.) und die Irin Laura Webb (3.v.l.) holen schlaggleich den Sieg bei den Internationalen Spanischen Meisterschaften AK 50.
Doppelsieg im Einzel: Franca Fehlauer-Lutter (2.v.r.) und die Irin Laura Webb (3.v.l.) holen schlaggleich den Sieg bei den Internationalen Spanischen Meisterschaften AK 50. | © RFE Golf

Die europäische AK-50-Elite der Damen spielt ihren Saisonauftakt bei den Spanischen Offenen Meisterschaften. Die deutschen Nationalspielerinnen Anja Lundberg, Britta Schneider und Franca Fehlauer-Lutter setzen sich durch und holen Siege im Vierer sowie im Einzel.

Als Spanish Open werden sie in der Szene der AK-50-Elite schlicht bezeichnet - der offizielle Name dieses renommierten Turniers lautet hingegen „Internacional de España Senior“. Vom 5. bis 9. März 2024 fand es statt. So früh zu Beginn der Saison ist dies ein großes Turnier - und dessen Ergebnisse haben Signalwirkung. Denn vor allem im Feld der Damen versammelt sich hier regelmäßig die gesamte europäische Elite.

Patsy Stoehr, die Kapitänin des deutschen AK 50-Damenkaders war mit sieben Spielerinnen vor Ort und ihre Damen haben deutliche Ausrufezeichen setzen können. Denn sowohl im Vierer als auch in der Einzelwertung waren die Bundesadler erfolgreich. Dabei hat der Modus des im Sherry Golf Jerez stattfindenden Turniers seine Eigenheiten, die hier kurz erklärt werden: Nach der Einspielrunde am Montag, wurde am Dienstag eine Runde als Vierer Bestball gespielt - mit insgesamt 44 Spielpaaren. Am Mittwoch spielten diese Teams dann eine weitere Runde, dieses Mal als Klassischen Vierer. Von Donnerstag bis Samstag waren die drei Einzelrunden angesetzt, mit 80 Teilnehmerinnen, die nach Handicap qualifiziert waren sowie zehn zusätzlichen Wild Cards für spanische Spielerinnen.

Der Hessen-Vierer schlägt zu

Die deutsche Vertretung schnitt in beiden Wertungen überragend ab: In dem äußerst stark besetzten Feld holten Anja Lundberg und Britta Schneider (beide GC Neuhof) den Sieg im Vierer. Den Grundstein dafür legten sie bereits in der Bestball-Runde, die sie mit nur 68 Schlägen absolvierten. Ihre soliden 76 Schläge im Klassischen Vierer brachten sie auf eine Summe von 144 Zählern (+/-0), damit blieben sie zwei Schläge vor den Spanierinnen Maria Trallero und Maria Carmen Floran (146 Schläge; +2). Die beiden Neuhofer Spielerinnen sind das erste deutsche Team überhaupt, das diesen Meisterschafts-Titel sichern kann.

Britta Schneider (li.) und Anja Lundberg (re.) sind die neuen Vierer-Meister der IAM von Spanien.
Britta Schneider (li.) und Anja Lundberg (re.) sind die neuen Vierer-Meister der IAM von Spanien. | © RFE Golf

 

Franca Fehlauer-Lutter (Hamburger GC) hingegen setzte sich in der Einzelwertung durch und belegte gleich zu Beginn ihrer AK 50-Karriere gemeinsam mit der starken Laura Webb (Irland) den ersten Platz. Dabei lag die Norddeutsche nach der ersten Runde mit 76 Schlägen (+4) sogar in alleiniger Führung. In Runde zwei marschierte Laura Webb dann, getragen von ihren starken Putts, an die Spitze des Feldes. Fehlauer-Lutter spielte ihrerseits eine stabile Runde, musste jedoch an Bahn 11 ein Quadruple-Bogey notieren. Am Ende kamen die beiden Top-Spielerinnen schlaggleich mit 153 Zählern (+9) zurück ins Clubhaus - in Erwartung der entscheidenden dritten Runde.

Dass sie letztendlich als geteilte Siegerinnen aus dem Turnier gehen, erklärt sich mit dem Wetter. Denn die Vierer konnten noch unter der spanischen Sonne ausgetragen werden, auch wenn sich ein wechselhafter Wind dazu gesellte. Doch mit Beginn der Einzelrunden hielt der Regen Einzug. Und der blieb solange, bis der Platz einfach nichts mehr wegstecken konnte. Schon die erste Einzelrunde war von einer Spielunterbrechung geplagt. Die an diesem Tag nicht zu Ende gespielten Bahnen, wurden am Freitag, dem Tag der zweiten Einzelrunde, nachgeholt. 

Die Sache mit dem Regen

Die dritte und entscheidende Runde wurde dann am Samstag kurzfristig abgesagt. So kurzfristig, dass Britta Schneider die in der ersten Spielgruppe des Tages starten sollte, bereits am Abschlag wartete. Und die beiden Co-Führenden wurden ohne Stechen zu gleichberechtigten Siegerinnen. Selbst der Siegpokal, von dem es nur einen gab, wird nachgeordert. Den dritten Platz belegt die Belgierin Sylvie van Molle (154; +10) vor der schlaggleichen Finnin Minna Kaarnalahti. Anja Lundberg holt mit 155 Schlägen (+11) den fünften Rang der Einzelwertung. Für die Mannschafts-Kapitänin Patsy Stoehr kann sich das Ergebnis absolut sehen lassen: „Dieses Turnier hat für uns einen hohen sportlichen Stellenwert. Es hat sich über die Jahre so einen starken Ruf erarbeitet und das Feld der teilnehmenden Damen ist gespickt mit Top-Spielerinnen. Dass wir hier so gut abgeschnitten haben, macht mich sehr glücklich.“ 

Dass die weitere Saison ebenfalls von Erfolg gezeichnet sein wird, dafür trifft die Berliner Kapitänin akribische Vorbereitungen: „Als nächstes steht für uns einen Lehrgang für 15 Spielerinnen an. Also für unseren Nationalkader und jene Spielerinnen, die das Zeug dazu haben, ebenfalls dazu zu gehören. Der Lehrgang findet im GC Neuhof vom 12. bis 14. April statt. Der GC Neuhof unterstützt uns dabei kräftig. Ansonsten stemmen wir diese Fortbildung überwiegend mit privaten Mitteln. Einzige Ausnahme ist unser Trainer, für den wir eine Unterstützung vom DGV erhalten - dafür sind wir sehr dankbar.“

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