DMM AK 50

Der GSV ist Deutscher Meister


17. September 2023 , Christopher Tiess


Die Sieger der DMM AK 50 2023: Mit einem überzeugenden Finale gegen Solitude holen die Herren des GSV Düsseldorf den Meistertitel.
Die Sieger der DMM AK 50 2023: Mit einem überzeugenden Finale gegen Solitude holen die Herren des GSV Düsseldorf den Meistertitel. | © C&V Sport Promotion

Mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung sichern sich die Herren des GSV Düsseldorf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der AK 50. Der Stuttgarter GC Solitude belegt Platz zwei und der Münchener GC holt im Spiel gegen den Bochumer GC die Bronzemedaille.

Des einen Freud - des anderen Leid: Beinahe sieht es so aus, als wären die AK-50-Herren des Hamburger GC in den beiden vergangenen Jahren die Torwächter für den GSV Düsseldorf gewesen. Gleich zweimal scheiterten die Düsseldorfer im Halbfinale an den Norddeutschen. Nun hatten die Falkensteiner ihre Turnierteilnahme für dieses Jahr jedoch denkbar knapp verpasst - und das Tor stand offen. Oder besser gesagt: es standen keine Hamburger darin. 

Für die Herren vom GSV war dies mehr Einladung, als sie benötigten. Denn diese Truppe war motiviert bis in die Zehenspitzen. Und mit Marc Mazur kamen sie in diesem Jahr zudem mit einer wertvollen Verstärkung daher. Was für eine Kuriosität, dass der Finalgegner des GSV Düsseldorf ausgerechnet der Stuttgarter GC Solitude sein sollte - der alte Heimatclub von Mazur.

In dem Finalspiel war es nun Marco Wohlwend (GSV Düsseldorf), der die erste Entscheidung herbeiführte. Mit einem gewaschenen 8&6 schickte er Lutz Mieschke (Stuttgarter GC Solitude) vom Platz. Wohlwend blieb in allen drei Matchplays dieses Turniers siegreich - als einziger in seinem Team. Die zweite Entscheidung erspielte Martin Birkholz (GSV Düsseldorf) mit seinem 4&3 gegen Peter Ziegler (Stuttgarter GC Solitude). 

Große Führung - großes Zittern

Die GSV’ler lagen nun zwar bereits weit im Vorteil, doch jede jetzt folgende Partie war weit offen. Als nächstes sollte sich der Punkt aus dem Vierer entscheiden. Hier lagen Dominik Parsch und Joost Krümmel (Stuttgarter GC Solitude) noch an Bahn 15 2auf. Doch Loch 16 gewannen dann Dirk Behrendt und Wilhelm Otten (GSV Düsseldorf). Loch 17 wurde geteilt und Loch 18 ging erneut an die Rheinländer. 

Der eben noch sichere Stuttgarter Punkt wurde hälftig aufgeteilt - und plötzlich hatten die Baden-Württemberger im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr zu verlieren. Ausgerechnet in diesem Moment, war es das Match zwischen Marc Mazur (GSV Düsseldorf) und dem starken Jörg Peter Paulus (Stuttgarter GC Solitude), das die Entscheidung bringen sollte. Die beiden Top-Spieler gingen all square auf die 18. 

Doch während Paulus seinen Abschlag nach rechts verzieht, schlägt Mazur seinen Ball 270 Meter weit auf die Bahnmitte. Mit dem Wedge spielt er den Ball dann 1,50 Meter an die Fahne und hat ab da alle Muße der Welt, um das Loch mit Paulus zu teilen. Denn mehr braucht es nicht zum Glück der Düsseldorfer: Mit 3,0 Punkten sind sie neuer Deutscher Mannschaftsmeister der AK 50. 

Die noch spielenden Hans-Christian Brockmann (Stuttgarter GC Solitude) und Mario Vones (GSV Düsseldorf) teilten nach der feststehenden Entscheidung ihren Punkt und der Endstand im schönen GC Main-Taunus lautet somit 3,5:1,5 für den GSV Düsseldorf. 

Triumph trotz Zählspiel-Schock

Der Düsseldorfer Kapitän Dirk Behrendt resümiert: „In diesem Jahr wollten wir den Titel holen. Mit Marc sind wir breiter aufgestellt und es war einfach an der Zeit, sich da ranzutrauen. Das Ergebnis der Zählspiel-Qualifikation hat bei uns allerdings fast zum Herzstillstand geführt - wir haben die Quali sonst immer gewonnen. Aber es waren eben viele ausgeglichene Mannschaften im Turnier. Und mit unserer schlechten Zählspiel-Quali im Rücken waren wir gegen Burgdorf immerhin sofort hellwach.

Nach den zwei Jahren, die wir im Halbfinale unglücklich gegen Hamburg ausgeschieden sind, hatten wir nun das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Es hatte in den Vorjahren ja nicht viel gefehlt. Wir hatten jeweils im letzten Match am letzten Loch verloren. Dieses Mal haben wir das gegen München anders gemacht. Wir haben gesehen, dass wir nochmal anders Gas geben können.

Und das Finale war einfach starker Golfsport von beiden Teams - sportlich sehr fair. Das gesamte Team hat so gut performt. Du musstest in den Matches bis zum letzten Loch kämpfen. Wir haben zudem immer gesagt: auch halbe Punkte sind Punkte. Am Ende muss man festhalten: Wir sind ein kleiner Verein. Aber wir spielen und gewinnen als Mannschaft - und das zeichnet uns halt massiv aus. Es war eine absolut tolle Leistung des Teams. In diesen letzten drei Tagen hat einfach alles gepasst - auch das Glück. Wir sind auf den Titel sehr stolz.“ 

Hösel ungeschlagen

Im Spiel um die Bronzemedaille muss der in den vergangenen Jahren so erfolgsgewohnte Bochumer GC eine weitere Niederlage hinnehmen. Die Meister der Jahre 2019, 2020, 2021 und 2022 spielen gegen den Münchener GC 1,5:3,5 und fahren letztendlich mit dem undankbaren vierten Platz nach Hause. Alle „erspielten“ Entscheidungen fielen an Loch 16 oder 17. 

Und auch neben dem Flight A, in dem die Meisterschaftsentscheidung fiel, wurde jede Menge starkes Golf gespielt. So blieb der GC Hösel im Flight B in allen drei Matchplays ungeschlagen und belegte am Ende Rang neun. Dabei hatte Hösel seinen Einzug in Flight A nur haarscharf um zwei Schläge verpasst. Die Pleiskirchener, die gegen Hösel unterlagen, verfehlten den Flight A sogar nur um einen Schlag.