EM AK 50

Die grüne Insel ruft


12. Juni 2023 , Christopher Tiess


Sibylle Gabler ist eine von insgesamt zehn deutschen Spielern, die zur Europameisterschaft der Senioren angereist sind.
Sibylle Gabler ist eine von insgesamt zehn deutschen Spielern, die zur Europameisterschaft der Senioren angereist sind. | © privat

Vom 15. bis 17. Juni finden die Europameisterschaften der AK 50 statt. Dieses Mal trifft sich die Senioren-Elite im irischen Douglas Golf Club. Insgesamt sind zehn deutsche Spieler im voll besetzten Teilnehmerfeld.

Wiesbaden. Es ist wieder soweit: nachdem sich das Feld des europäischen Senioren-Golfsports im vergangenen Jahr im Baltikum traf, lädt dieses Mal der traditionsreiche Douglas Golf Club in Irland ein. Der Club wurde 1909 gegründet und der ursprüngliche Golfplatz ist von Golflegende und sechsmalige British-Open-Gewinner Harry Vardon entworfen worden. Im Jahr 1924 fand dann ein Umbau mitsamt Erweiterung statt. Dieses Mal zeichnete Alister MacKenzie verantwortlich, der sich spätestens mit Augusta National ein Denkmal gesetzt hat.

Parkland-Course mit Ausblick

Der Meisterschaftsplatz nahe Cork ist dafür bekannt, dass er über einige der am besten gepflegten Grüns auf der irischen Insel verfügt. Der Douglas Golf Club liegt auf einem Plateau mit Blick auf Cork City sowie den Inner Harbour. Die Aussicht ist spektakulär. Die umliegenden jahrhundertealten Wälder geben dem Platz eine abgeschiedene und entspannte Atmosphäre, die einen die zentrale Lage schnell vergessen lässt.

Im Laufe der Jahre war der Douglas GC Gastgeber zahlreicher nationaler und internationaler Meisterschaften, wie zuletzt der Irish Senior Men’s Amateur Open 2022. Im Jahr 2019 wurde die Anlage zudem vom Golfers Guide to Ireland zum „Besten Parkland-Platz in Munster“ gewählt. Das Starterfeld ist mit 54 Damen und 90 Herren komplett ausgebucht. Und wie immer werden drei 18-Loch-Runden im Zählspiel ausgetragen. 

Das deutsche Starterfeld ist relativ klein. Lediglich sechs Damen sowie vier Herren haben sich angemeldet. Dies sind die vier Nationalspielerinnen Gabriele Dietrich, Sibylle Gabler, Stephanie Kiefer und Anette Pleß sowie Tina Mahlow und Manon Harsch. Im Feld der Herren gehen der aktuelle Nationalspieler Axel Ritzau sowie Christian Sommer, Frank Höhne und Thomas von Kampe an den Start. Sowohl bei den deutschen Damen als auch Herren gab es kurzfristige Absagen. Auch einige der heißesten deutschen Eisen - wie zum Beispiel Martin Birkholz bei den Herren - sind nicht mit dabei.

Aus deutscher Sicht ist dies schade, denn schon im vergangenen Jahr, als die Veranstaltung in Estland ausgetragen wurde und spürbar im Schatten des russischen Angriffskrieges in der Ukraine stand, waren mehrere der Favoriten nicht dabei. Fakt ist aber auch: die Europameisterschaft ist für die Senioren kein Ranglistenturnier, denn für die deutschen Starter stehen üblicherweise nicht genug Plätze zur Verfügung, um alle Anmeldungen unterzubringen. Der Wettbewerb im Rennen um die Nominierungen wäre also verzerrt. 

Starke Spieler - kurzer Platz

Aber auch andere Nationen finden sich in ähnlicher Situation wieder. So sind auch von den notorisch starken Spanierinnen lediglich vier Damen am Start - unter ihnen die starke Macarena Campomanes. So oder so - für die erfahrene Kader-Athletin Sibylle Gabler, ihres Zeichens amtierende Mannschafts-Europameisterin, ist diese Europameisterschaft eine ganz neue Erfahrung. 

Sie sagt: „Ich habe ja einige Jahre durchaus erfolgreich die Mannschafts-EM gespielt. Dieses Jahr ist es tatsächlich meine erste Einzel-EM. Ich habe in der Vergangenheit einfach nicht den nötigen Urlaub investiert. Aber dieses Mal mache ich das mit großer Freude, denn ich habe hier in Cork auch Verwandtschaft, die ich dann auch gleichzeitig besuche. Das ist eine schöne Kombination. 

Das Wetter verspricht auch ganz gut zu werden. Im Feld sind viele bekannte Spielerinnen, die sehr stark sind. Aber die deutschen waren in der Vergangenheit auch stark und mit der Mannschaft waren wir ja auch besser. Wir schauen also mal, wer mit dem Platz besser zurecht kommt. Und Ich freue mich auf eine tolle Woche mit viel Golfsport.“ 

Zum Platz ergänzt die Berlinerin: „Der Douglas Golf CLub ist ein sehr schöner alter Parkland-Course mit tollem Ausblick. Er ist ziemlich kurz und lässt oft nur Wedges ins Grün. Für mich als Longhitterin könnte er ruhig länger sein. Es ist ziemlich hügelig und die Grüns sind sehr interessant, wo man den Ball aufkommen lässt, damit er nicht in irgendeine Mulde an die Seite rollt.“

Insgesamt kann die Meisterschaft des Jahres 2023 sehr wohl auf ein starkes Teilnehmerfeld bauen. Selbst Spieler aus den USA und sogar Guatemala reisen an. Das Turnier startet am Donnerstag, 15. Juni und wird bis zum Samstag 17. Juni gespielt.